400. Da wird Kohlendioxid pünktlich zum Klimagipfel in Paris landen - bei einem Gehalt von 400 ppm in der Erdatmosphäre ...
"Ich sollte erklären, was ppm ist. Es steht für parts per million. Auf eine Million Moleküle in der Luft kommen inzwischen 400 Moleküle CO2. Dieser Wert wird jetzt erstmals im globalen Durchschnitt erreicht."
Zu Beginn des Industriezeitalters waren es noch 280, also viel weniger. Doch dann begann der Mensch, Kohle, Öl und Gas zu verfeuern ...
"Am Anfang nahm CO2 nur leicht zu, ab Mitte des 20. Jahrhunderts dann aber immer schneller."
Der Physiker Pieter Tans verfolgt, wie sich Treibhausgase in der Atmosphäre entwickeln. Das gehört zu seinem Job bei der NOAA, der staatlichen Klima-Fachbehörde in den USA. Vom Zwei-Grad-Ziel ist jetzt vor Paris ständig die Rede. Dass die Staatengemeinschaft es noch immer erreichen könne. Pieter Tans hält sich lieber an die 400 ppm CO2:
"Ich denke, wir haben die Gefahrenschwelle schon vor langer Zeit überschritten. Was 400 ppm bedeuten, kriegen wir noch gar nicht richtig zu spüren. Die Meere werden sich noch für Jahrzehnte erwärmen - selbst dann, wenn der CO2-Gehalt auf wundersame Weise bei 400 ppm Halt machen sollte. In manchen Regionen wird es kaum noch möglich sein, Getreide anzubauen. Auf tiefer gelegene Landstriche kommen häufiger Überflutungen zu. Das alles ist bereits einprogrammiert!"
Kohlendioxid erklimmt just zum Pariser Gipfel 400 ppm. Dort wird es nicht Halt machen. Vier Jahre in Folge lag der CO2-Anstieg zuletzt bei 2 ppm oder darüber - ein neuer Rekord. Der Ökologe Pep Canadell, Experte im "Globalen Kohlenstoff-Projekt".
"Der Ausstoß der wichtigsten Treibhausgase beschleunigt sich immer mehr. Beim CO2 ist der Jahreszuwachs heute dreimal so hoch wie in den Neunziger Jahren."
Physiker Tans: "Was wir auslösen, gleicht einer Explosion! CO2 nimmt heute mehr als 100mal so schnell zu wie zum Beispiel am Ende der letzten Eiszeit. Und 400 ppm - das ist ein CO2-Gehalt, wie es ihn seit mehreren Millionen Jahren nicht mehr gab."
Das sind Alarmglocken, die schrillen! Die Frage ist nur, ob sie von den Klimapolitikern in Paris auch gehört werden.