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Afghanistan
Stichwahl muss wohl entscheiden

Im Rennen um das Präsidentenamt in Afghanistan hat Abdullah Abdullah die erste Wahlrunde für sich entschieden. Der ehemalige Außenminister verfehlte jedoch die erforderliche absolute Mehrheit. Außerdem müssen noch zahlreiche Betrugsvorwürfe überprüft werden.

    Abdullah Abdullah vor Journalisten.
    Abdullah Abdullah: von 2001 bis 2006 Außenminister Afghanistans (dpa/picture alliance/S. Sabawoon)
    Nach dem vorläufigen Ergebnis, das die unabhängige Wahlkommission in Kabul veröffentlichte, bekam Abdullah 44,9 Prozent der Stimmen. Dem 53-Jährigen folgt der frühere Finanzminister des Landes, Aschraf Ghani Ahmadsai, mit 32,5 Prozent. Da mindestens die Hälfte der Wählerstimmen erforderlich sind, muss nun eine Stichwahl entscheiden - sofern Ghani nicht vorher seine Kandidatur zurückzieht.
    Zudem handelt sich es sich zunächst um vorläufige Ergebnisse der Abstimmung vom 5. April. Die Wahlbeschwerdekommission hat einige tausend Vorwürfe von Wahlbetrug und Manipulation zu prüfen. Es ist daher unklar, inwieweit Neuauszählungen das Resultat noch verändern werden.
    Endgültige Ergebnisse sollen am 14. Mai vorliegen, die Stichwahl würde am 7. Juni stattfinden. Schon die vorangegangene Präsidentschaftswahl im Jahr 2009 war von massivem Betrug überschattet gewesen.
    Historische Wahl
    Der noch amtierende Präsident Hamid Karsai muss laut Verfassung Mitte Mai seinen Posten räumen. Die Abstimmung war ein historischer Moment für das kriegsgeplagte Land, nach der erstmals ein Präsident nach einer demokratischen Wahl Platz für seinen Nachfolger machen soll.
    Rund sieben Millionen Wähler stimmten über den Nachfolger Karsais ab, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren durfte.
    (bor/sdö)