Bannenberg lehrt an Universität Gießen und forscht dort zum Thema Amokläufe. Die meisten Täter ließen erkennen, dass sie sich mit der Planung einer Tat beschäftigen. Sie drohten nicht akut mit dem Vorhaben, sondern zeigten Sympathie für solche Taten. Wichtig sei deshalb, dass Andeutungen von der Schule, Eltern und dem weiteren sozialen Umfeld ernst genommen würden. Sie betonte, dass in Vergangenheit auch viele Amokläufe verhindert worden seien. Seit 1990 habe es dennoch 35 Amokläufe in Deutschland gegeben.
Bannenberg beschrieb den klassischen, jungen Amoktäter als einen Einzeltäter, der meist zurückgezogen lebe und eine Persönlichkeitsstörung entwickle oder sie bereits besitze. Häufig seien sie egoistisch sowie hasserfüllt und fühlten sich fremd und schlecht behandelt - von der Schule, Ausbildung, Freizeit oder Mädchen. Sie würden nicht durch Vorstrafen oder Gewalttaten auffallen, sondern planten "eine große Tat".
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