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Anschläge in Paris
Darf man von Krieg sprechen?

Nach den Anschlägen von Paris brachte Frankreichs Präsident François Hollande schnell das Wort "Krieg" ins Spiel. Die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot riet im DLF dazu, "dass wir ein bisschen semantisch abrüsten". Den Ausnahmezustand auszurufen und von Krieg zu sprechen, führe in eine Einbahnstraße.

Ulrike Guérot im Gespräch mit Kathrin Hondl |
    Frankreichs Präsident François Hollande.
    Frankreichs Präsident François Hollande sprach im Zusammenhang mit den Anschkägen in Paris von Krieg. (picture alliance / dpa / Stephane fe Sakutin)
    Guérot zeigte sich irritiert, wie schnell sich die Vokabel des Kriegs nach den Anschlägen in den allgemeinen Wortgebrauch eingeschlichen habe. Die Politikwissenschaftlerin hält den Begriff für unpassend. Sie spricht dagegen von einem sehr zermürbenden Konflikt zwischen der freien Welt und der Terrororganisation IS. Zwar gebe es "überhaupt keinen Zweifel", dass die Angriffe in Paris ein Angriff auf den Wert der Freiheit seien, aber Gewalt oder Einschränkung der Bürgerrechte sei keine Antwort darauf. Auch warnte Guérot davor, Zusammenhänge zwischen den Angriffen und der Flüchtlingskrise zu ziehen. Flüchtlinge jetzt zu Tätern zu machen, sei nicht angebracht.
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