Erkenntnis, lauert überall, auch und gerade dort, wo es stinkt und grunzt. Angebot und Nachfrage, steigende Preise, fallende Preise, da gibt es einen Zusammenhang, sie folgen bestimmten Mustern. Dass sie das tun und vor allem wie, das wissen wir, weil sich ein Mann 1927 ganz intensiv mit Schweinen beschäftigt hat. Arthur Hanau.
Hanau: Agrarökonom von Hause aus.
Gelernt hat Arthur Hanau auf einem Bauernhof, danach ist er zum Studium nach Berlin. Seinen Doktortitel erwirbt er, indem er sich genau angeschaut, was da los ist auf dem Schweinmarkt.
Hanau: "Die Preise steigen und fallen und steigen und fallen. Und das nach einem sehr gleichmäßigen Muster."
Preis fällt, wenn zuviel Schweinefleisch auf dem Markt ist
Und das geht so: Angenommen, die Nachfrage nach Schweinefleisch ist höher als das Angebot, dann steigt er, der Preis für Schweinefleisch. Nun steigern die Bauern ihrerseits die Produktion, um mehr abzusetzen. Jetzt gibt es auf einmal mehr Schweinefleisch, als nötig, und der Preis fällt. Nun fahren die Bauern wiederum ihre Produktion herunter.
Hanau: "Rauf, runter, rauf, runter. Alle drei bis vier Jahre, immer wieder dasselbe."
Eine Sinuskurve für das Angebot, erst viel Schwein, dann wenig Schwein. Und eine zweite Kurve folgt ihr: hoher Schweinepreis, niedriger Schweinepreis. Fast so vorhersagbar wie ein Herz-EKG, Hanau nennt das Problem: Schweinezyklus. Immerhin: Einen Lösungsansatz hat er auch:
Hanau: "Möge die Zahl der Landwirte zunehmen, die bei der Kalkulation ihrer Schweinemast statt der gegenwärtigen Schweinpreise die beim Verkauf wahrscheinlich erzielbaren Preise einsetzen."