In Kanada ist der Blickwinkel so, dass Aldebaran nicht neben dem Mond steht, sondern hinter ihm. Bei so einem Schauspiel zieht der Mond vor dem Stern entlang und blockiert für maximal eine Stunde sein Licht.
Nach dem heutigen Ereignis wird der Mond noch weitere 48 Mal Aldebaran bedecken. Diese Serie geht erst am 3. September 2018 zu Ende.
Zu beobachten sind die Bedeckungen aber niemals auf der ganzen Erde, sondern nur in einem Streifen, der in etwa so breit ist wie der Monddurchmesser - also knapp 4000 Kilometer. Zudem müssen Mond und Aldebaran über dem Horizont, die Sonne aber darunter stehen.
In Mitteleuropa bekommen wir das himmlische Versteckspiel in diesem Jahr zweimal zu Gesicht: am 29. Oktober und am 23. Dezember.
In der Nähe der Ekliptik, der Zugstrecke von Mond und Planeten, befinden sich nur drei weitere Sterne, die ähnlich hell sind wie Aldebaran: Regulus, Spica und Antares. Da die Bahn des Mondes um fünf Grad gegen die Ekliptik geneigt ist, zieht er meist ober- oder unterhalb dieser Sterne vorbei.
Allerdings schwankt die Mondbahn mit einer Periode von 18 Jahren. Daher kommt es immer dann, wenn die aktuelle Bahnlage den Mond vor einem dieser Sterne entlang führt, gleich zu einer ganzen Bedeckungsserie.
Wenn heute Abend Mond und Aldebaran am Himmel auftauchen, ist der Reigen für die nächsten dreieinhalb Jahre eröffnet.