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Astronomie
Mondfinsternis nur im Saal

Morgen Mittag ist Vollmond. Unser Trabant steht dann exakt auf einer Linie mit Erde und Sonne. Er wandert dabei durch den Erdschatten und es kommt zu einer Mondfinsternis. Bei uns findet dieses Ereignis leider nur im Saale statt – allerdings nicht wegen schlechten Wetters, sondern wegen Sonnenscheins.

    Denn der Eintritt des Mondes in den Kernschatten der Erde erfolgt um 11.14 Uhr. Um 12.24 Uhr beginnt die Totalität. Wir bekommen davon leider nichts mit. Denn gegen Mittag strahlt die Sonne hoch am Himmel – der Vollmond aber steht 30 Winkelgrad unter dem Horizont und bleibt unsichtbar.
    Beobachter im Westen Nordamerikas, im gesamten Pazifik und im Osten Australiens dagegen haben beste Sicht auf dieses Schauspiel. Um 14.34 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit ist die Vorstellung dann zu Ende. Die totale Mondfinsternis morgen dauert genau eine Stunde – doch auch die wird vielen wohl nicht reichen, wie der Münchner Komiker Karl Valentin einst spottete:
    "Bei der letzten Mondfinsternis war der Andrang zur Bogenhauser Sternwarte so groß, dass sich die Direktion genötigt sah, die Mondfinsternis einige Nächte zu verlängern," schrieb er einst.
    Für Himmelsfreunde wäre so eine Verlängerung vielleicht ganz schön. Doch physikalisch ist das natürlich unmöglich. Der Mond kann sich maximal eindreiviertel Stunden im Kernschatten der Erde aufhalten.
    Ob zu kurz oder zu lang: Wir bekommen ohnehin nichts mit. Wenn morgen der Vollmond bei uns gegen 19 Uhr aufgeht, ist er längst wieder makellos.