"Stadt des Porzellans" steht unterm Ortseingangsschild von Selb im Bayrischen Fichtelgebirge. Wer durch das kleine Zentrum spaziert, findet ein Porzellan-Gässchen, ein Rosenthal-Theater, einen Porzellanbrunnen. Auch Stadtwappen und Glockenspiel des Rathauses sind selbstverständlich aus Porzellan. Überall verweisen Schilder auf großen Namen: Rosenthal, Hutschenreuther, Villeroy & Boch. Es sind Wegweiser zu Fabrikverkäufen.
Produziert wird im einstigen Zentrum der europäischen Porzellanindustrie kaum noch etwas. In den vergangenen fünfzehn Jahren sind 40 Prozent aller Industriearbeitsplätze weg gebrochen. Die Gegend muss sich neu erfinden.