Archiv

Aus der Berliner Philharmonie
Wo Töne und Schweigen sich begegnen

Er folgt dem musikalischen Verlauf von einer meditativen Atemstudie bis zur sinnlichen Vertonung eines Textes des Zen-Philosophen Nishida Kitaro: das Chorwerk "Mein Herzensgrund, unendlich tief" des japanischen Komponisten Toshio Hosokawa. Diesem Herzensgrund spürte der RIAS Kammerchor in seinem jüngsten Konzert nach.

Am Mikrofon: Egbert Hiller |
    Der japanische Komponist Toshio Hosokawa im März 2009 anlässlich der Biennale in Salzburg
    Verbindet Meditation mit Musik: Toshio Hosokawa (Imago / Manfred Siebinger)
    "Musik ist der Ort, an dem sich Töne und Schweigen begegnen", bemerkte der japanische Komponist Toshio Hosokawa. Diese Worte spiegeln sich in seinem Chorwerk "Mein Herzensgrund, unendlich tief" von 2004 eindringlich wider. Für einen Meditationsraum mit Bildern von Mark Rothko schuf Morton Feldman 1971 seine berückende "Rothko Chapel" für Sopran, Alt, gemischten Chor und Instrumente. Und von James Wood, dem Dirigenten des Abends, erklingt "Khamush", eine brandneue Musik für gemischten Chor, vier Schlagzeuger und Klavier, die der RIAS-Kammerchor in Auftrag gab.
    Toshio Hosokawa
    Mein Herzensgrund, unendlich tief
    Morton Feldman
    Rothko Chapel
    James Wood
    Khamush
    Axel Porath, Viola
    Philip Mayers, Klavier, Celesta
    RIAS-Kammerchor
    Amadinda Percussion Group
    Leitung: James Wood
    Aufnahme vom 11. März 2017 aus der Berliner Philharmonie
    Bonusmaterial
    Was sich hinter dem Titel seines neuen Stücks "Khamush" verbirgt, wie er die bildreiche Sprache Rumis in seine Musik übersetzt und welche Bedeutung für ihn die Verbindung zwischen Stimme und Schlagzeug hat, erläutert James Wood im folgenden Interview: