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Aus für den Hohen List

Anfang der 50er-Jahre hat die Sternwarte der Universität Bonn begonnen, ihre Instrumente aus der Stadt in eine Beobachtungsstation in der Vulkaneifel zu verlegen. Gut siebzig Kilometer von Bonn entfernt wurde das Observatorium auf dem Hohen List errichtet.

Von Dirk Lorenzen |
    Zu den bedeutendsten Instrumenten zählen ein Doppelrefraktor zur Untersuchung der Eigenbewegung von Sternen, eine Schmidt-Kamera für großflächige Himmelsaufnahmen und ein Spiegelteleskop mit gut einem Meter Durchmesser.

    Als das Instrument 1967 in Betrieb ging, war es das größte Teleskop in der Bundesrepublik, in Deutschland nur übertroffen vom Zweimeterteleskop in Tautenburg bei Jena, wo es eine ähnlich isolierte Beobachtungsstation gibt.

    Bei den nächtlichen Arbeiten auf dem Hohen List ging es vor allem um veränderliche Sterne und die Struktur von Sternhaufen. Doch mittlerweile gibt es kaum noch Forschungsprojekte, die sich mit Beobachtungen vom Hohen List durchführen lassen.

    Astronomen arbeiten heute zumeist mit den Großteleskopen in Chile oder Spanien. Mit den Bedingungen dort kann eine Station in der Eifel nicht mithalten.

    Daher hat das Bonner Argelander-Institut die Außenstelle aufgegeben. Seit Anfang Juli ist das Observatorium geschlossen.

    Der Förderverein schlägt unter anderem vor, am Hohen List eine Lehrer-Schüler-Akademie für Astrophysik und Geologie einzurichten. Allerdings ließ sich bisher kein Finanzierungskonzept für eine weitere Nutzung finden.

    Noch ist offen, ob und wie es auf dem Hohen List weiter geht. Im schlimmsten Fall droht sogar ein Abriss der Kuppeln und übrigen Gebäude.

    Der Förderverein des Hohen List

    Das Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn