Archiv

Ausstellung in Bonn
Die Nasca und ihr Klang der Wüste

Das Volk der Nasca hinterließ keine Schrift, aber die berühmten Linien im Boden des heutigen Peru - sowie Textilien, Keramik und Musikinstrumente. Anhand dieser materiellen Hinterlassenschaften in die Kultur einzutauchen sei magisch, sagte Archäologe Peter Fux im Dlf. In der Musik der Nasca sei vor allem Rhythmus wichtig gewesen.

Peter Fux im Gespräch mit Christoph Vratz |
    Typische Landschaft des Nasca-Gebiets, Peru
    Typische Landschaft des Nasca-Gebiets, Peru (Wolf-Dieter Niemeier)
    Forscher gehen davon aus, dass die Musik des peruanischen Volkes vor 1500 Jahren in Rituale eingebunden war, so der Archäologe Peter Fux. Die Rituale hätten vermutlich im Zeichen von Wasser, Fruchtbarkeit und auch im Zusammenhang mit der Überwindung von Zeit gestanden.
    Bei diesen Ritualen war Musik ein wesentlicher Bestandteil, um sich den Inhalt einprägen zu können. Allerdings müsse von unserem Musik-Verständnis Abstand genommen werden, so Fux. "Ich glaube nicht, dass die [Nasca] eine Harmonielehre pflegten. Ich denke vielmehr, dass da der Ton, der Sound wichtig war. Der Ton und der Klang in der Wüste - und der Rhythmus natürlich."
    In der Ausstellung ist auch Musik zu hören. Doch lasse sich die Musik der Nasca nicht wirklich reproduzieren, erklärte der Kurator Fux. Heute könnte die Musik der Nasca anhand von Informationen in einem "künstlerischen Sinne" gespielt werden. Schließlich gebe es in der Region der südlichen Anden kein überliefertes kulturelles Gedächtnis. "Alles, was wir erschließen über die Nasca, das ist über die Archäologie, über die materielle Hinterlassenschaft."
    Ausstellung: "Nasca. Im Zeichen der Götter. Archäologische Entdeckungen aus der Wüste Perus"
    10. Mai bis 16. September 2018 in der Bundeskunsthalle Bonn