Douglas Adams, der Autor des Kultbuchs "Per Anhalter durch die Galaxis" würde sich freuen. Adams hatte sich einen Babelfisch als Übersetzungshilfe ausgedacht. Steckt man sich diesen Fisch ins Ohr, kann man jede Fremdsprache sprechen.
Nahe an den Babelfisch kommt "Jibbigo" heran, eine Erfindung von Wissenschaftlern aus Karlsruhe, Pittsburgh und dem Silicon Valley. "Jibbigo" ist aber kein Fisch, sondern glücklicherweise weit weniger gewöhnungsbedürftig: Es ist eine Anwendung, die auf einem iPhone läuft. Das Gerät kann damit Englisch und Spanisch nicht nur übersetzen, sondern auch sprechen. Es ist also kein Nachschlagewerk oder Lexikon, sondern ein richtiger elektronischer Taschendolmetscher.
Ausgetüftelt hat das unter anderem Alex Waibel, der als Professor in Karlsruhe und im Silicon Valley arbeitet. Das Besondere an "Jibbigo" sei, so erklärt Waibel, dass es komplett auf einem lokalen kleinen Gerät laufe, ohne Internet-Anbindung:
"Viele versuchen das heutzutage mit einer Client-Server-Architektur, dass man herein spricht aber die Rechenleistung woanders durchgeführt wird, auf einem großen Computer. In diesem Fall haben wir es hinbekommen das auf dem Telefon selber zu installieren so dass alles auf dem Gerät selber läuft."
Der wichtigste Vorteil: Wenn die Anwendung auf dem Gerät selbst läuft, braucht man keine Datenleitung. Das habe unterwegs viele Vorteile, meint Waibel:
"Wenn sie im Ausland reisen, ist es unangenehm, wenn sie Roaming-Charges haben. Desweiteren könnten sie in einer Stadt oder einem Land sein, wo sie in diesem Moment keine Datenverbindung haben, oder sie sitzen im Flugzeug, wo sie keine Datenverbindung haben."
Der Dolmetscher "Jibbigo" funktioniert nicht mit vorgefertigten Satzbausteinen, sondern mit spontan gesprochener Sprache. Dazu hat er ein Vokabular von 40.000 Wörtern. Das reiche durchaus, um sich auf Reisen zu verständigen, meint Waibel und demonstriert das mit Fragen, die er das iPhone aus dem Englischen und Spanischen übersetzen lässt.
"How are you today?"
"Como estays hoy?"
"I am fine, thank you."
"Yo estoy bien, gracias."
"Encatado de conocerles."
"Nice to meet you."
"Nos encontramos esta tarde - das war falsch, also wenn man sich versprochen hat, kann man das einfach wegschütteln",
freut sich Waibel auch über die kleinen Stolperer seines Systems. Insgesamt funktioniert das Werkzeug aber schon recht zuverlässig und auch beeindruckend schnell. Um es auf die Bedürfnisse des jeweiligen Benutzers anzupassen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Eine ist die eines Lexikons, das einzelne eingetippte Wörter ausspricht:
"Also wenn ich zum Beispiel Abakus hier noch sagen möchte, dann kann ich hinten auch Abakus eingeben und mir 'abaco', das spanische Wort, ausgeben lassen. Das wäre also nicht die gewünschte Form, ich möchte ja in normalem Dialog reagieren, aber wenn so ein Spezialwort gewünscht ist, dann haben wir hier auch ein Lexikon, als Backup sozusagen."
Um sicher zu sein, dass das System den Benutzer richtig verstanden hat, gibt es eine Rückübersetzung.
"Das System übersetzt jetzt hier vom Englischen nach Spanisch. Dann übersetzt es zurück von Spanisch nach Englisch und setzt das in Klammern unter den englischen Text drunter. Das heißt, ich kann hier unten drunter ablesen: Ist die Rückübersetzung ungefähr das, was ich gesagt habe?"
Bislang ist "Jibbigo" in der Lage, abgeschlossene Sätze vom Spanischen ins Englische zu übertragen, und es funktioniert nur auf einem iPhone. Der nächste Schritt wird es sein, mehr Sprachpaare zur Verfügung zu stellen, vor allem aus dem asiatischen Sprachraum. Dann soll die Anwendung bald auch auf anderen Plattformen laufen. Und irgendwann soll sie mehr können als nur einzelne Sätze, erklärt Waigel:
"Woran wir auch arbeiten am Institut, ist eine kontinuierliche Simultanübersetzung von Vorlesungen und Vorträgen. Das ist natürlich noch mal eine Stufe anspruchsvoller, denn da brauchen wir noch größere Vokabularien. Das System muss sich auch an exotische Spezialwörter in einer Vorlesung anpassen können, und wir haben natürlich dann sehr viel mehr mit Stotterern und Stolperern der Sprache zu tun. Das heißt, wenn jemand äh und hmm macht oder nachdenkt, dann muss das auch entsprechend richtig behandelt werden. Und wir wissen vor allem nicht, wo die Sätze beginnen und wo sie anfangen und wo sie aufhören. Aus dem Redefluss müssen Sätze extrahiert werden, die man dann übersetzt."
Nahe an den Babelfisch kommt "Jibbigo" heran, eine Erfindung von Wissenschaftlern aus Karlsruhe, Pittsburgh und dem Silicon Valley. "Jibbigo" ist aber kein Fisch, sondern glücklicherweise weit weniger gewöhnungsbedürftig: Es ist eine Anwendung, die auf einem iPhone läuft. Das Gerät kann damit Englisch und Spanisch nicht nur übersetzen, sondern auch sprechen. Es ist also kein Nachschlagewerk oder Lexikon, sondern ein richtiger elektronischer Taschendolmetscher.
Ausgetüftelt hat das unter anderem Alex Waibel, der als Professor in Karlsruhe und im Silicon Valley arbeitet. Das Besondere an "Jibbigo" sei, so erklärt Waibel, dass es komplett auf einem lokalen kleinen Gerät laufe, ohne Internet-Anbindung:
"Viele versuchen das heutzutage mit einer Client-Server-Architektur, dass man herein spricht aber die Rechenleistung woanders durchgeführt wird, auf einem großen Computer. In diesem Fall haben wir es hinbekommen das auf dem Telefon selber zu installieren so dass alles auf dem Gerät selber läuft."
Der wichtigste Vorteil: Wenn die Anwendung auf dem Gerät selbst läuft, braucht man keine Datenleitung. Das habe unterwegs viele Vorteile, meint Waibel:
"Wenn sie im Ausland reisen, ist es unangenehm, wenn sie Roaming-Charges haben. Desweiteren könnten sie in einer Stadt oder einem Land sein, wo sie in diesem Moment keine Datenverbindung haben, oder sie sitzen im Flugzeug, wo sie keine Datenverbindung haben."
Der Dolmetscher "Jibbigo" funktioniert nicht mit vorgefertigten Satzbausteinen, sondern mit spontan gesprochener Sprache. Dazu hat er ein Vokabular von 40.000 Wörtern. Das reiche durchaus, um sich auf Reisen zu verständigen, meint Waibel und demonstriert das mit Fragen, die er das iPhone aus dem Englischen und Spanischen übersetzen lässt.
"How are you today?"
"Como estays hoy?"
"I am fine, thank you."
"Yo estoy bien, gracias."
"Encatado de conocerles."
"Nice to meet you."
"Nos encontramos esta tarde - das war falsch, also wenn man sich versprochen hat, kann man das einfach wegschütteln",
freut sich Waibel auch über die kleinen Stolperer seines Systems. Insgesamt funktioniert das Werkzeug aber schon recht zuverlässig und auch beeindruckend schnell. Um es auf die Bedürfnisse des jeweiligen Benutzers anzupassen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Eine ist die eines Lexikons, das einzelne eingetippte Wörter ausspricht:
"Also wenn ich zum Beispiel Abakus hier noch sagen möchte, dann kann ich hinten auch Abakus eingeben und mir 'abaco', das spanische Wort, ausgeben lassen. Das wäre also nicht die gewünschte Form, ich möchte ja in normalem Dialog reagieren, aber wenn so ein Spezialwort gewünscht ist, dann haben wir hier auch ein Lexikon, als Backup sozusagen."
Um sicher zu sein, dass das System den Benutzer richtig verstanden hat, gibt es eine Rückübersetzung.
"Das System übersetzt jetzt hier vom Englischen nach Spanisch. Dann übersetzt es zurück von Spanisch nach Englisch und setzt das in Klammern unter den englischen Text drunter. Das heißt, ich kann hier unten drunter ablesen: Ist die Rückübersetzung ungefähr das, was ich gesagt habe?"
Bislang ist "Jibbigo" in der Lage, abgeschlossene Sätze vom Spanischen ins Englische zu übertragen, und es funktioniert nur auf einem iPhone. Der nächste Schritt wird es sein, mehr Sprachpaare zur Verfügung zu stellen, vor allem aus dem asiatischen Sprachraum. Dann soll die Anwendung bald auch auf anderen Plattformen laufen. Und irgendwann soll sie mehr können als nur einzelne Sätze, erklärt Waigel:
"Woran wir auch arbeiten am Institut, ist eine kontinuierliche Simultanübersetzung von Vorlesungen und Vorträgen. Das ist natürlich noch mal eine Stufe anspruchsvoller, denn da brauchen wir noch größere Vokabularien. Das System muss sich auch an exotische Spezialwörter in einer Vorlesung anpassen können, und wir haben natürlich dann sehr viel mehr mit Stotterern und Stolperern der Sprache zu tun. Das heißt, wenn jemand äh und hmm macht oder nachdenkt, dann muss das auch entsprechend richtig behandelt werden. Und wir wissen vor allem nicht, wo die Sätze beginnen und wo sie anfangen und wo sie aufhören. Aus dem Redefluss müssen Sätze extrahiert werden, die man dann übersetzt."