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Basketball
Marco Völler muss sich vor Anti-Doping-Kommission verantworten

Medienberichten zufolge ist der Basketballprofi Marco Völler bereits im Februar positiv auf Doping getestet worden. Laut Bild am Sonntag soll ein verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel dafür verantwortlich sein. Aktuell laufe "ein Verfahren mit einer mündlichen Verhandlung, wo sich der Athlet erklärt", sagte Jochen Böhmcker, Anti-Doping-Beauftragter des Deutschen Basketballbundes, im DLF.

Jochen Böhmcker im Gespräch mit Astrid Rawohl |
    Basketballer Marco Völler (rechts im Bild) von den Gießen 46ers
    Laut Medienberichten ist Basketballer Marco Völler (r.) von den Gießen 46ers positiv auf ein leistungssteigerndes Mittel getestet worden. (Imago)
    Dass Marco Völler, der für die Gießen 46ers in der Basketball-Bundesliga spielt, nach dem positiven Testergebnis nicht gesperrt wurde, sondern die Saison zu Ende spielen durfte, entspreche den Regularien der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA, erklärte Jochen Böhmcke in der Sendung Sport am Sonntag: "Die Kammer, die das bei uns prüft, die Anti-Doping-Kommission, kam in diesem Fall zu dem Schluss, dass kein Grund für eine zwingende Suspendierung vorliegt."
    Kein Grund für sofortige Sperre
    Eine sofortige Sperre werde laut dem Anti-Doping-Beauftragten des Deutschen Basketballbundes nur dann verhängt, wenn der Sportler mit einem Mittel erwischt wird, das - wie Anabolika - eindeutig zum Betrug verwendet werde. Im Fall Marco Völler gehe es wohl "um den großen Bereich Nahrungsergänzungsmittel", sagte Böhmcke - und die könnten durchaus hin und wieder mit unerlaubten Substanzen verunreinigt sein.
    Medien zitieren Marco Völler mit der Aussage: "Ich kann mir nicht erklären, wie es passiert ist." Böhmcke selbst habe noch nicht mit dem Spieler gesprochen. Da Sportler allerdings für alles verantwortlich seien, was bei ihnen gefunden wird, müsse sich Marco Völler Anfang Juni vor der Anti-Doping-Kommission des Deutschen Basketballbundes verantworten und erklären. Das Strafmaß für den 28-jährigen Sohn von Fußballweltmeister Rudi Völler hänge dann damit zusammen, "inwieweit das schlüssig ist, was da erläutert wird." Mögliche Strafen reichten von einer Verwarnung bis hin zu mehrjährigen Zeitstrafen.
    Anders als in anderen Sportarten hat der Deutsche Basketballbund die Verfolgung und Aufklärung positiver Dopingfunde nicht komplett an die NADA übergeben. Jochen Böhmcke sieht für einen solchen Schritt momentan auch keine Veranlassung: "Bisher ist noch kein Urteil durch eine höhere Instanz aufgehoben worden, deswegen fühlen wir uns gut aufgestellt."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.