Das ist nicht etwa ein angetrunkener Barde mit verstopfter Nase unter der Dusche, sondern "NOC" ("noßie") - ein Weißwal oder Beluga der Spezies "Delphinapterus leucas". Aber der leicht gepresste Klangeindruck liefert schon den richtigen Hinweis auf den Ort der Schallproduktion, bestätigt Sam Ridgway, emeritierter Professor der University of California in San Diego und Präsident der "National Marine Mammal Foundation":
"Die Wale haben genau wie wir paarweise angeordnete Nasenhöhlen, und an deren Ende sitzen jeweils ein Paar Stimmlippen. Für die Schallproduktion erzeugen sie in ihren Nasenhöhlen einen hohen Druck, manchmal über eine Atmosphäre, und dann passiert die Luft die Stimmlippen, die vibrieren und so den Klang entstehen lassen."
Weißwale sind auch in freier Wildbahn ausgesprochen "sangesfreudig" und dabei sehr variantenreich bei der Tonproduktion – bei Walfängern galten die Belugas als "Kanarienvögel der Meere". Normalerweise sind die Tiere aber eher in höheren Frequenzbereichen aktiv: Neben hohen Zwitschertönen erzeugen sie wie viele andere Meeressäuger Ultraschall-Klicklaute, um sich anhand der Echos unter Wasser zu orientieren.
"NOC" wurde 1977 als Jungtier eingefangen und damit neben vielen anderen Meeressäugern zum Forschungsobjekt von Sam Ridgway.
"Wir hatten da verschiedene Forschungsziele: Wie tief können die Tiere tauchen? Wie lange können sie unter Wasser bleiben? Was können sie mit dem Echolot lokalisieren? Welchen Einfluss hat die Tiefe auf ihr Hörvermögen, was sind ihre empfindlichsten Hörfrequenzen?"
Reine Grundlagenforschung war das übrigens keineswegs, denn zumindest der langjährige Arbeitgeber des Biologen, die US-Navy, interessiert sich aus ganz praktischen Gründen für die Unterwasserleistungen von Walen, Delfinen und Seehunden - etwa um Schiffe, U-Boote oder Minen aufzuspüren. Auch Beluga "NOC" nahm an vielen Experimenten und Trainings im Rahmen der Navy-Programme teil – und hatte also jede Menge Kontakt zu Menschen. Nach sieben Jahren in Obhut der Wissenschaftler begann "NOC" dann plötzlich mit Stimmäußerungen - wonach ein Taucher im Walbecken an die Oberfläche kam und seine Kollegen fragte, wer denn gerade "get out there" – "komm da heraus" gerufen hatte.
"Was die Sache so ungewöhnlich macht, ist, dass der Wal seine Stimme in den tieferen menschlichen Frequenzbereich abgesenkt hat, viel tiefer also als bei seiner normalen Tonproduktion."
Auch das Spektrum der Obertöne bei den Sentenzen hat nur wenig Ähnlichkeit mit normalen Wal-Tönen, sondern entspricht weitgehend dem der menschlichen Stimme. Um diese Klänge zu erzeugen, musste NOC die Druckverhältnisse in seinem Nasaltrakt auf sehr ungewöhnliche und aufwendige Weise verändern, das ergaben Messungen der Biologen – für Sam Ridgway der Beleg, dass sich das Tier ganz bewusst an einer akustischen Imitation seiner zweibeinigen Tauchpartner versucht hat.
Nach vier Jahren hörte NOC ebenso spontan wieder auf "zu sprechen", wie er angefangen hatte - die Episode könnte mit den neuronalen Veränderungen in NOCs Gehirn beim Erreichen der Geschlechtsreife zusammenhängen, vermutet Ridgway. Aber auch danach kommunizierte der Beluga bis zu seinem Tod im Jahr 2007 weiter mit seinen Trainern – nun allerdings wieder ein paar Oktaven höher.
"Die Wale haben genau wie wir paarweise angeordnete Nasenhöhlen, und an deren Ende sitzen jeweils ein Paar Stimmlippen. Für die Schallproduktion erzeugen sie in ihren Nasenhöhlen einen hohen Druck, manchmal über eine Atmosphäre, und dann passiert die Luft die Stimmlippen, die vibrieren und so den Klang entstehen lassen."
Weißwale sind auch in freier Wildbahn ausgesprochen "sangesfreudig" und dabei sehr variantenreich bei der Tonproduktion – bei Walfängern galten die Belugas als "Kanarienvögel der Meere". Normalerweise sind die Tiere aber eher in höheren Frequenzbereichen aktiv: Neben hohen Zwitschertönen erzeugen sie wie viele andere Meeressäuger Ultraschall-Klicklaute, um sich anhand der Echos unter Wasser zu orientieren.
"NOC" wurde 1977 als Jungtier eingefangen und damit neben vielen anderen Meeressäugern zum Forschungsobjekt von Sam Ridgway.
"Wir hatten da verschiedene Forschungsziele: Wie tief können die Tiere tauchen? Wie lange können sie unter Wasser bleiben? Was können sie mit dem Echolot lokalisieren? Welchen Einfluss hat die Tiefe auf ihr Hörvermögen, was sind ihre empfindlichsten Hörfrequenzen?"
Reine Grundlagenforschung war das übrigens keineswegs, denn zumindest der langjährige Arbeitgeber des Biologen, die US-Navy, interessiert sich aus ganz praktischen Gründen für die Unterwasserleistungen von Walen, Delfinen und Seehunden - etwa um Schiffe, U-Boote oder Minen aufzuspüren. Auch Beluga "NOC" nahm an vielen Experimenten und Trainings im Rahmen der Navy-Programme teil – und hatte also jede Menge Kontakt zu Menschen. Nach sieben Jahren in Obhut der Wissenschaftler begann "NOC" dann plötzlich mit Stimmäußerungen - wonach ein Taucher im Walbecken an die Oberfläche kam und seine Kollegen fragte, wer denn gerade "get out there" – "komm da heraus" gerufen hatte.
"Was die Sache so ungewöhnlich macht, ist, dass der Wal seine Stimme in den tieferen menschlichen Frequenzbereich abgesenkt hat, viel tiefer also als bei seiner normalen Tonproduktion."
Auch das Spektrum der Obertöne bei den Sentenzen hat nur wenig Ähnlichkeit mit normalen Wal-Tönen, sondern entspricht weitgehend dem der menschlichen Stimme. Um diese Klänge zu erzeugen, musste NOC die Druckverhältnisse in seinem Nasaltrakt auf sehr ungewöhnliche und aufwendige Weise verändern, das ergaben Messungen der Biologen – für Sam Ridgway der Beleg, dass sich das Tier ganz bewusst an einer akustischen Imitation seiner zweibeinigen Tauchpartner versucht hat.
Nach vier Jahren hörte NOC ebenso spontan wieder auf "zu sprechen", wie er angefangen hatte - die Episode könnte mit den neuronalen Veränderungen in NOCs Gehirn beim Erreichen der Geschlechtsreife zusammenhängen, vermutet Ridgway. Aber auch danach kommunizierte der Beluga bis zu seinem Tod im Jahr 2007 weiter mit seinen Trainern – nun allerdings wieder ein paar Oktaven höher.