Deutschland in der Spitzengruppe. Das hören nicht nur deutsche Sportfans gern, sondern auch Politiker wie der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt.
"Deutschland ist inzwischen in Europa das am meisten vernetzte Land - weltweit unter den Top Fünf."
Das Problem dabei: Man muss schauen, welcher Statistik man traut. Die vom CSU-Politiker Dobrindt zitierte Statistik zum Beispiel wertet nur aus, wie intensiv elf Internet-verbundene Gerätetypen – unter anderem Smartphone, Notebook und Smart Home – genutzt werden. Das heißt: Sehr viele Menschen in Deutschland verbringen viel Zeit mit dem Internet, sind also vernetzt. Das heißt aber nicht, dass das Netz selbst in Deutschland besonders leistungsfähig ist – also große Datenmengen schnell zu den Nutzern bringen kann. Dazu wäre eine Verstärkung der Leitungskapazitäten nötig. Die Aussagekraft von Dobrindts Statistik in Sachen Breitbandausbau ist jedoch eher mau.
Was ist echtes Breitband?
Hierzu sprechen viele Auswertungen eine ganz andere Sprache. Beim Breitband-Ausbau ganz allgemein liegt Deutschland weltweit im oberen Drittel – wobei alles als Breitband zählt, was schneller als ein Uralt-Anschluss ist, nämlich schneller als 1 Megabit pro Sekunde. Als echtes Breitband gilt mittlerweile alles ab 25, eher noch 50 oder 100 Megabit pro Sekunde.
So ist es kein Wunder, dass Tabea Rößner von den Grünen Lacher im Bundestag erntet, wenn sie sagt:
"Deutschland hat kein schnelles Internet" – das sagt nicht nur irgendwer, sondern der Bundeswirtschaftsminister und noch amtierende Parteivorsitzende der SPD, Sigmar Gabriel, und zwar in seiner Digitalen Strategie 2025. Ich teile diese Beobachtung."
Die neue digitale Strategie hat Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel im März ausgelobt. Kritiker spötteln schon, Deutschland habe mehr Breitband-Strategien als Anschlüsse. Das kann Telekom-Pressesprecher Philipp Blank so nicht stehen lassen.
Telekom selbst findet Ausbau "ziemlich gut"
"Es entsteht momentan, glaube ich, sehr stark der Eindruck, dass wir in Deutschland eine schlechte Breitbandinfrastruktur hätten - und das ist ein schlichtweg falscher Eindruck. Bei uns haben 81 Prozent der Haushalte Anschlüsse mit mehr als 30 Megabit pro Sekunde zur Verfügung. Im Schnitt, im EU-Schnitt sind es nur 71 Prozent."
"An sich ist die Ausbausituation bei uns ziemlich gut." Karsten Schmidt ist Geschäftsführer der htp GmbH. Sein Unternehmen baut das Breitbandnetz in und um Hannover aus. Es ist einer der vielen kleineren Netzbetreiber, die, so sagt es der Bundesverband Breitbandkommunikation, kurz Breko, beim Ausbau des Breitband-Internets den größten Teil schultern. Schmidts Firma verwendet Glasfaser.
Beim Glasfaser-Ausbau auf dem vorletzten Platz
Von der heißt es: Nur sie sei so leistungsfähig, dass der Bedarf an Bandbreite auch zukünftig gedeckt werden könne. Doch an Glasfaser-Leitungen mangelt es in Deutschland. Wenn es um den Netzausbau mit der schnellen optischen Faser geht, liegt Deutschland im weltweiten Vergleich auf dem vorletzten Platz - seit diesem Jahr. Vorher war der Glasfaser-Ausbau so schlecht, dass Deutschland es nicht einmal ins Ranking schaffte.
In und um Hannover soll es schon deutlich besser sein. Karsten Schmidt berichtet stolz:
"Wir haben ganz elementar dafür gesorgt, dass im ländlichen Raum die Entwicklung deutlich besser mittlerweile ist als noch vor fünf Jahren. Über die Jahre hinweg haben wir mittlerweile 175 Millionen Euro weitestgehend ohne Fördermittel investiert. Und so kann man heute sagen, dass die Breitbandsituation im ländlichen Raum doch sehr gut geworden ist, weil es kaum noch weiße Flecken gibt, die wir weitestgehend alle nämlich mittlerweile erschlossen haben. Das hat unser Hauptwettbewerber, die Telekom, nicht getan."
Der Hauptwettbewerber, die Deutsche Telekom, ist die Erbin des ehemals staatlichen Kabelnetzes, das die deutschen Haushalte mit Telefon und Internet versorgt – und das ist aus Kupfer. Dieses Kupferkabel-Netz möchte die Telekom so lange wie möglich erhalten. Der Konzern argumentiert mit der Wirtschaftlichkeit.
"Wir sind überzeugt davon, dass Kupfer längst nicht ausgereizt ist, und ich denke, man sollte auch im Sinne der Nachhaltigkeit bestehende Infrastruktur so weit ausnutzen wie es irgendwie möglich ist, bevor man sich entscheidet, sie komplett auszutauschen."
Eine Entscheidung der Bundesnetzagentur vom April wird der Telekom das wahrscheinlich wesentlich leichter machen. Sie spricht ihr das exklusive Recht zu, den größten Teil der herkömmlichen Telefonleitungen künftig mit einer Technik namens Vectoring aufzurüsten. Das gute alte Telefonkabel – sozusagen mit Turbo und Nachbrenner. Vectoring funktioniert aber nur, wenn ein Anbieter alle Kabel kontrolliert, die auf der berühmten "letzten Meile" von den Verzweigerstationen in den grauen Kästen am Straßenrand zu den Häusern führen. Das wäre nach der Entscheidung in den meisten Fällen die Telekom.
Investitionen in Vectoring soll sich langfristig lohnen
Bis zu viermal mal schneller als die jetzige Technik auf der Kupfer-Doppelader sei die neue Technik, so die Telekom. Aber reicht das? Thomas Plückebaum, Leiter Netztechnik und Kosten der Unternehmensberatung WIK, bezweifelt, dass sich die Investition in Vectoring langfristig lohne.
"Diese Kupferausbauten bringen jetzt nicht gerade die hohen Breitbandanschlüsse, das hängt von der Länge der Kupferanschlussleitung ab. Wenn sie kurz ist, kriegt man nur 100 Megabit pro Sekunde Downstream hin, und so um die 40 Megabit pro Sekunde Upstream. Glasfaser dagegen wäre bezogen auf Bandbreiten völlig offen, da kann man eigentlich Gigabit pro Sekunde in beide Richtungen mit preiswerter Technik kommunizieren."
Exponentielles Wachstum der Datenrate erwartet
Gigabit-Internetanschluss? Viele Privatanwender und auch einige Firmen fragen sich, wofür brauche ich eine 50- bis fast 1000fache Bandbreite im Vergleich zu heutigen Anschlüssen? Der Breitband-Forscher Roland Freund vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut in Berlin sagt:
"Wir gehen ja weiterhin von einem exponentiellen Wachstum der Datenrate aus für die unterschiedlichen Dienste. Stichwort ist hier Industrie 4.0, Internet der Dinge, hochauflösendes Video und natürlich auch Fernsehen."
Video und TV über das Internet sind die großen Treiber der Nachfrage. Zum Beispiel die sogenannten Streaming-Dienste: Die machen es möglich, dass Kunden Kinofilme und Serien hochaufgelöst über‘s Internet schauen. Die großen Datenmengen verschlingen aber Unmengen an Bandbreite.
In diesem Sommer wird der Bedarf noch größer: Das Fernsehen überträgt die Spiele der Fußball-Europameisterschaft der Herren erstmals auch über das Internet. Denkbar ist, dass die Weltmeisterschaft zwei Jahre später nochmals mehr Bandbreite braucht, falls die Spiele im vierfachen HD-Format gestreamt würden. Dann könnte es schnell eng werden auf der Datenautobahn.
Auch Industrie 4.0 braucht breitere Internetzuschüsse
Industrie und Gewerbe brauchen ebenfalls schon bald dickere Internetanschlüsse. Das Stichwort lautet: Industrie 4.0, also die vernetzte Industrie. Für die brauche es Glasfaser, erklärt Stefan Schnorr, Leiter Digital- und Innovationspolitik im Wirtschaftsministerium.
"Dieses Glasfaser ermöglicht nicht nur die hohen Download- und Uploadmöglichkeiten, sondern es schafft auch ganz kurze Verzögerungszeiten. Wenn Sie beispielsweise über das Internet im Bereich Industrie 4.0 eine Maschine steuern wollen, dann kann es nicht sein, dass es zwischen dem Eingabebefehl und der Ausführung des Befehls auch nur eine Millisekunde liegt; weil das kann dazu führen, dass die gesamte Produktion fehlerhaft erfolgt. Das heißt, der Befehl muss unmittelbar ankommen, auch das ist nur über Glasfaser möglich."
Genau wie Industrie 4.0 verlangt das zweite Lieblingsthema von Wirtschaftsvertretern und Politik ebenfalls nach Glasfaser: Der Mobilfunkstandard der kommenden Generation 5G. Unternehmensberater Plückebaum:
"Auch sollte man immer bedenken, dass wenn wir von Mobilfunk 5G reden, wir ein relativ dichtes Netz von Funkzellen brauchen, die Glasfaseranschlüsse benötigen. Jede dieser Basis-Stationen braucht, weil sie ein Gigabit pro Sekunde und mehr transportieren können soll, Glasfaser. Das geht über Kupferanschlüsse nicht mehr. Insofern ist auch da der Ausbau von Glas der richtige Weg."
Jürgen Grützner, Geschäftsführer beim Branchenverband der Telekommunikationsdienstleister VATM bringt es auf den Punkt.
Nur Glasfaser kann Gigabit
"Es hat aus meiner Sicht keinen großen Sinn, hier mehr in Zwischenschritten zu denken, weil es ist irrelevant, ob wir in Zukunft 100, 200, 400 oder 800 Megabit brauchen, wir brauchen Netze, die Gigabit können. Und es gibt nur eine Infrastruktur, die Gigabit kann, und das ist Glasfaser bis ins Haus."
Dennoch will die Telekom jetzt zunächst ihr altes Kupfernetz aufrüsten. Die Vectoring-Entscheidung der Bundesnetzagentur ebnet ihr dafür den Weg. Dass das den Glasfaserausbau bremsen werde, glaubt Ernst-Ferdinand Wilmsmann nicht. Er hat als Vorsitzender der Beschlusskammer 3 der Bundesnetzagentur die Entscheidung mit getroffen.
"Die Kupferinfrastruktur wird auch durch den Vectoring-Einsatz sukzessive zurückgefahren, zurückgedrängt, und wir denken, dass es ein Sprungbrett sein kann vom grauen Kasten, vom Kabelverzweiger aus, weiter den Glasfaserausbau voranzutreiben."
Die kleineren Netzanbieter befürchten, ihr Ausbau mit Glasfaser bis zum Kunden werde sich nicht lohnen, weil ihnen die Telekom den Preiskampf ansagen wird. Sie argumentieren: Da der Ausbau mit Vectoring günstig sei, könne ihnen die Telekom mit Billigangeboten aggressiv Kunden abjagen. Die Ausbaubemühungen mit Glasfaser würden so konterkariert. Thomas Plückebaum vom WIK teilt die Einschätzung.
"Da werden dann die anderen Wettbewerber kein Glas investieren, weil zwei Infrastrukturen sich oft genug an diesen Stellen nicht finanziell tragen können. Der eine hat dann Kupfer veredelt, und die anderen kommen nicht. Heißt, da wird kein Glasfaserausbau passieren."
Die Branchenverbände der Netzanbieter, Breko, VATM und Buglas, befürchten unisono ein neues Monopol auf dem Kommunikationsmarkt. Die Telekom fände so zurück zu einer Markbeherrschung, wie zu Zeiten der alten Bundespost, nur eben digital.
EU-Kommission prüft
Ernst-Ferdinand Wilmsmann von der Bundesnetzagentur widerspricht.
"Wir teilen die Befürchtung einer Remonopoliserung nicht, im Gegenteil, Endkundinnen und Endkunden werden am Ende des Tages eine breitere Auswahl haben zwischen verschiedenen Produkten und Angeboten. Die Produkt- und Angebotsvielfalt wird sich sicherlich im Interesse der Endkunden weiter auffächern."
Nun ist die EU-Kommission am Zug. Zunächst sah Telekom-Sprecher Blank der Prüfung gelassen entgegen.
"Jede Entscheidung der Bundesnetzagentur geht zunächst einmal nach Brüssel, zur Konsultation dort, das ist der absolut übliche Verfahrensweg. Wichtig ist aber, dass da die Entscheidung nicht noch weiter verzögert wird, sondern wir jetzt endlich mal zu einem Schluss kommen."
Mitte Mai teilte die Kommission mit, sie werde die Entscheidung der Bundesnetzagentur genauer prüfen. Man sei besorgt über mögliche Auswirkungen auf den Wettbewerb. Außerdem werde der Ausbau hin zur Breitband-, zur Gigabit-Gesellschaft behindert.
Bis zu mehreren Monaten kann die EU-Entscheidung dauern, und bis dahin liegt der Vectoring-Ausbau auf Eis. In einem aber sind sich alle Marktakteure – inklusive der Telekom – einig: In Zukunft kommt das Internet per Glasfaser ins Haus. Fraunhofer-Forscher Roland Freund erklärt warum.
"Es ist natürlich so, dass die Glasfaser strategisch gesehen die nachhaltigere Technologie ist insbesondere in Hinblick auf die Realisierung von Hochgeschwindkeitszugangsnetzen."
Der Ausbau der Netze ist politisch gewollt und soll gefördert werden. 2,1 Milliarden Euro stehen dafür in den kommenden drei Jahren zur Verfügung.
Allerdings: Das Förderprogramm des Bundes ist betont technologieneutral. Der Staat setzt auf die Wirtschaft. Die Netzbetreiber können und sollen also selbst entscheiden, ob sie gleich Glasfaser ausrollen oder eben lieber die Kupferkabel aufpäppeln. Das könnte sich als Fallstrick erweisen, erklärt Rechtsanwalt Christian Miercke.
"Da muss man eine ganz klare Aussage im Grunde genommen allen Diskussionen vorziehen, und zwar, dass zum Zeitpunkt heute eine Beihilfe-rechtliche Förderfähigkeit der sogenannten Vectoring-Technik unzulässig ist."
Vectoring-Technologie steht gegen Open Access
Das Problem ist, dass bei der Vectoring-Technologie nur ein Betreiber zwingend das ganze Kabelbündel auf den letzten Metern zum Kunden kontrolliert - und die anderen nicht mehr direkt zum Kunden kommen. Dann aber gibt es keinen offenen Zugang zum Kunden mehr, und den wiederum schreibt die EU vor, wenn gefördert werden soll.
"Daher ist, um es auf den Punkt zu bringen, der Einsatz von Vectoring-Technologie konträr zu dem geforderten Open Access."
Analyst Thomas Plückebaum befürchtet gar reine Geldverschwendung. "Der Witz ist nur, dass wir im Augenblick das Geld zum Teil ausgeben für Sachen, die naja, womöglich schon veraltet sind, bevor sie nach acht Jahren abgeschrieben werden. Und dann werden wir eine neue Runde an Subventionsmitteln ausloben müssen."
Gern hätte der Deutschlandfunk mit dem zuständigen Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur über die Fallstricke und offenen Fragen der Förderpolitik gesprochen. Sind die Fördersummen ausreichend bemessen? Warum ist das Förderprogramm technologieneutral gestaltet? Doch im Hause Dobrindt fand kein Zuständiger Zeit für ein Gespräch. Per Mail teilte das Ministerium mit: Leider können wir Ihnen kein Interview ermöglichen. Es bleibt also vieles offen. So auch die Frage, wie das Ministerium die Gefahr einer Bevorzugung oder gar einer Monopolstellung der Telekom bewertet.
Der Ausbau der Netze krankte in den vergangenen Jahren auch an der deutschen Gründlichkeit. Denn in Deutschland wird nach Norm und Vorschrift gebaut. Kabel kommen mindestens 80 Zentimeter tief unter die Erde. Seit Jahren bekommen Unternehmen und Journalisten auf Fragen nach einem nicht so aufwendigen und damit auch günstigeren Ausbau eine Abfuhr: In Deutschland nicht möglich, in Deutschland nicht erwünscht.
Dabei ist es gerade der Tiefbau, der die Kosten des Netzausbaus treibt. In anderen Ländern werden Glasfaser-Leitungen auch zwischen Häusern gespannt, oder in Wasserstraßen verlegt. Und wenn bei einem Unwetter die Leitung reißt, wird sie schnell und günstig geflickt – man muss ja nicht tief graben.
Doch langsam scheint sich an dieser Front etwas zu tun. Sogar das Wirtschaftsministerium räumt ein: Günstigerer Ausbau verspricht schneller bessere Netzabdeckung. Ein Paradigmenwechsel.
"Wir müssen zum Beispiel auch darüber nachdenken, ob es immer die Erdverkabelung in dem Fall sein muss. Wenn ich mir grade ländliche Regionen anschaue, dann kann ich natürlich sagen: Bevor ich die Straße 20 Kilometer aufbuddele, um den nächsten Ort zu erreichen, setze ich Holzmasten und verlege das Kabel oberirdisch über Holzmasten."
Der Verband VATM ist erstaunt. Er und seine Mitgliedsunternehmen wollten so schon lange ausbauen. Jürgen Grützner.
"Wir haben diese Vorschläge der Bundesregierung gemacht, die Rückmeldung war: Oh, das ist uns nicht modern genug, wir wollen nicht wieder die Dachreiter zurück. Aber wir hätten schon vor fünf Jahren anfangen können, die Leitungen in die Dörfer zu nutzen, wo Strom bis zum Haus oberirdisch geführt wird. Wo die Telefonleitung auch heute oberirdisch bis zum Haus geführt wird. Diese ganzen Dörfer könnten heute schon Glasfaser bis ins Haus haben und damit die beste verfügbare Technik für einen Appel und ein Ei."
Nun soll auch mal nicht gegraben, sondern die Faser an den Mast gehängt werden. Das sagen unisono Bundeswirtschafts- und Bundesverkehrsministerium. Und wenn schon gegraben wird, dann sollen die Glasfaser oder eine leeres Rohr zur nachträglichen Verkabelung gleich mit hinein in die Baugrube, erklärt Stefan Schnorr vom Wirtschaftsministerium:
"Wir müssen auch gucken, dass man gezielter plant, wo sollen welche Infrastrukturen verlegt werden, und schaut, dass man wirklich Synergien nutzt und sagt: Die Straße wird im nächsten Jahr sowieso neu gebaut, dann muss es zwingend sein, dann darf gar kein Zweifel mehr dran bestehen, wenn ich eine neue Straße baue, wenn ich einen neuen Kanal baue, ich muss mindestens das Leerrohr für Glasfaser mit verlegen."
Automatisch in die Glasfaserinfrastruktur mitinvestiert
Minister Dobrindt verkündete erst Mitte Mai voller Stolz das DigiNetz-Gesetz. Darin festgeschrieben: Die Mitbenutzung freier Kapazitäten klassischer Infrastrukturen wie beispielsweise Energie-, Schienen- oder Straßennetze für den Breitbandausbau. Und eben der Breitbandausbau parallel mit anderen Bauprojekten.
"Das schafft natürlich erhebliche Synergien, sorgt dafür, dass etwas, was viele unserer Bürger seit langer Zeit irritiert, dass bei Neubau der Straßen nach kurzer Zeit wieder in Teilen aufgerissen wird, um Kabel zu verlegen, um Breitband zu verlegen, wieder zuzuteeren. Das hat zukünftig ein Ende. Überall da, wo der Bund investiert, überall da, wo klassische Infrastruktur auch neu entsteht, wird zukünftig automatisch in die Glasfaserinfrastruktur mitinvestiert, meine Damen und Herren."
Um das DigiNetz-Gesetz umzusetzen, wird die Kooperation sehr vieler Behörden und Kommunen notwendig. Denn dort, wo der Netzausbau besonders schleift, eben auf der letzten Meile, ist der Bund kaum für Baustellen zuständig.
Vorausgesetzt aber, die Kooperationen klappen, und vorausgesetzt, die alternativen Netzbetreiber raffen sich trotz Telekom-Übermacht zum verstärkten Glasfaserausbau auf -, dann kann Deutschland im Glasfaser-Ranking vielleicht vom vorletzten Platz sogar in die Spitzengruppe aufsteigen.