Ein Samstagvormittag in Hannover, Freizeitheim Ricklingen: Rund 200 vor allem ältere Gäste sitzen auf ihren Stühlen im Saal, manche sind mit dem Rollator gekommen. Es ist der "Tag der Heimat", zu dem der niedersächsische Landesverband des Bundes der Vertriebenen eingeladen hat. So ist es Tradition: Der zentralen Veranstaltung in Berlin folgen im Herbst viele kleinere "Tage der Heimat", auf Landes- und Kreisebene.
Doch der Festakt muss zunächst ohne die Hauptperson beginnen. Auf der Bühne hat ein Pianist mit dem Klavierspiel begonnen, und auch der niedersächsische Landesvorsitzende des BdV, Oliver Dix, will nicht mehr länger mit seiner Eröffnungsrede warten. Er hebt gerade dazu an, eine lange Liste offizieller Begrüßungen abzuarbeiten, da öffnet sich hinten im Saal eine Tür:
"...und wenn ich gerade von lieben Gästen spreche, da kommt gerade einer rein, Bernd Fabritius, herzlich willkommen, dein Zug hatte Verspätung!"
Der Zug aus Berlin zu spät, die Ampeln in Hannover rot: Bernd Fabritius wirkt ein bisschen gehetzt, als er nun endlich seinen Ehrenplatz in der ersten Reihe ansteuert. Im Publikum recken sie die Hälse nach ihm: Bernd Fabritius ist DER Hoffnungsträger beim Bund der Vertriebenen. Die bisherige Präsidentin Erika Steinbach hat ihn als Nachfolger auserkoren - und es gilt als sicher, dass die Delegiertenversammlung des BdV ihn morgen zum neuen Vorsitzenden wählen wird. Mit 49 Jahren steht Fabritius für einen Generationswechsel. Am Rednerpult macht er klar: Jüngere Leute braucht der BdV nicht nur im Präsidium.
"Unsere Kinder und Enkelkinder engagieren sich nicht mehr automatisch in unseren Verbänden. Dem müssen wir und können wir entgegenwirken."
Fabritius gilt als moderat und kompromissbereit
In jedem Satz, den Fabritius sagt, ist zu hören: Er will den BdV in die Zukunft retten. Dazu gehört für ihn zwar auch die Erinnerung an das Schicksal von 12 bis 14 Millionen Deutschen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs vertrieben wurden oder fliehen mussten. Doch er schlägt gleich den Bogen in die Gegenwart, spricht über Weltpolitik und den "Islamischen Staat", über Flüchtlingsströme und über Vertreibung, die immer und überall ein Verbrechen ist. Im BdV sieht er den kompetenten Ansprechpartner, wenn es um Völkerverständigung und Versöhnung gehe:
"Das ist ein breiter Blumenstrauß an schönen Aufgaben, der zeigt, dass wir noch lange nicht entbehrlich sind. Das ist schon einen Applaus wert!"
Fabritius ist Siebenbürger Sachse; 1984 kam er als Spätaussiedler nach Deutschland. 18 Jahre war er damals alt, und er gehörte zu denjenigen Rumäniendeutschen, die die Bundesrepublik für je 10.000 Mark dem Ceausescu-Regime abkaufte. Fabritius wurde Rechtsanwalt, engagierte sich im BdV, seit einem Jahr sitzt er für die CSU im Bundestag. Manch einer bezweifelt vielleicht, ob Fabritius für den BdV konservativ genug ist - er gilt als moderat und kompromissbereit; aus seiner Homosexualität macht er kein Geheimnis.
"Ich finde es schon bemerkenswert, dass der BdV, dem ja so der Geruch anhängt, verstaubt und konservativ zu sein, dass der jemanden mit dem Profil von Bernd Fabritius an der Spitze haben will," sagt Matthias Stickler, Professor für Geschichte an der Universität Würzburg und ein ausgewiesener Kenner des BdV.
"Aber ich würde in der Präsentation dieses Kandidaten auch ein Signal sehen für die weitere Ausrichtung des Verbandes in Zukunft und dieses Signal ist nicht in die Vergangenheit gerichtet."
Hinter vorgehaltener Hand wird Fabritius auch schon mal als Anti-Steinbach bezeichnet, doch das hört er selbst nicht gern:
"Ich bin mit Sicherheit kein Anti-Steinbach, weil es keinen Anti-Steinbach braucht. Ich denke, dass Erika Steinbach sehr häufig missverstanden worden ist. Wir haben in den wesentlichen Fragen, die den Bund der Vertriebenen betreffen, die gleiche Auffassung. Also ich bin bestimmt kein Anti-Steinbach."
Historiker: Steinbach pflegte "als aggressiv empfundenen Stil"
Erika Steinbach hat als BdV-Präsidentin viele gegen sich aufgebracht. Kritiker werfen ihr vor, die deutsche Schuld am Zweiten Weltkrieg relativieren zu wollen - etwa mit dem umstrittenen Zentrum gegen Vertreibungen, das sie mit aller Macht in Berlin durchsetzen wollte. Einen Sturm der Entrüstung löste sie auch 2010 aus, als sie im Fernsehen nach dem Auschwitzüberlebenden und ehemaligen polnischen Außenminister Wladislaw Bartoszewski gefragt wurde:
"Bartoszewski hat einen schlechten Charakter."
Interviewer Werner Sonne: "Das sagen Sie so einfach hier heute Morgen?"
"Das sage ich ohne Wenn und Aber."
"Gut, ähm, da muss ich mich erst mal sammeln, mit dieser harten Aussage..."
Interviewer Werner Sonne: "Das sagen Sie so einfach hier heute Morgen?"
"Das sage ich ohne Wenn und Aber."
"Gut, ähm, da muss ich mich erst mal sammeln, mit dieser harten Aussage..."
"Es ist in der Tat eine Frage des Stils und sie hatte - das wird man sagen können - bei ihrem öffentlichen Auftreten einen offensiven und aggressiven oder als aggressiv empfundenen Stil gepflegt."
Den Polen allerdings hat sie damit vor allem Angst eingejagt: Bei einer Befragung rangierte Erika Steinbach einmal auf Platz zwei der am meisten gefürchteten Personen, gleich hinter dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Verwunderlich ist das nicht: Immerhin war Steinbach gegen den EU-Beitritt Polens und Tschechiens und 1991 stimmte sie als CDU-Abgeordnete gegen die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze. Das ist ein wunder Punkt für die Polen, sagt Krzysztof Ruchniewicz, Professor für Geschichte an der Universität Breslau:
"Für Polen war diese Grenze eine Lebensfrage. Durch die Ost-West-Verschiebung durch den Zweiten Weltkrieg hat Polen seine östlichen Teile verloren. Durch diesen Zuwachs im Westen, also die ehemaligen deutschen Ostgebiete, konnte sich Polen nach dem Zweiten Weltkrieg normal entwickeln. Sonst würde Polen auf ein sogenanntes Rumpfpolen degradiert, und hätte nicht die Möglichkeit, sich im Zentrum Europas zu entwickeln."
Steinbach war in Polen Persona non grata
Obendrein empfanden es viele Polen als Zumutung, dass Steinbach aus ihrer Sicht keine echte Vertriebene ist. Sie wurde 1943 in Rahmel geboren, im damaligen Reichsgau Danzig-Westpreußen. Ihre Familie stammte aber nicht von dort - ihr Vater war als Besatzungsoffizier der deutschen Wehrmacht dorthin beordert worden.
"Das ist natürlich aus polnischer Sicht, wenn man an die Verheerungen der deutschen Besatzung denkt im Zweiten Weltkrieg, ist das nicht nur schockierend, sondern es wurde als weitgehend zynisch empfunden, dass jemand, der solch einen Hintergrund hat, überhaupt einen Vertriebenenstatus in Deutschland beanspruchen darf," sagt Maren Röger; sie forscht am Deutschen Historischen Institut in Warschau. Vielen Polen erschien Erika Steinbach zuweilen als blonde Bestie; ein polnisches Magazin stellte sie einmal als Domina in SS-Uniform dar, auf dem Rücken des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder reitend. Krzysztof Ruchniewicz fand das allerdings schon damals übertrieben:
"Dass wir uns nur auf sie konzentriert haben, das ist vielleicht das Problem. Denn es ist in der Tat auf beiden Seiten manchmal zu viel Emotion im Spiel."
Entsprechend reagierten viele Polen erleichtert, als Erika Steinbach im Sommer ihren Rückzug von der BdV-Spitze ankündigte.
"Generell kann man etwas salopp zusammenfassen, dass die Polen denken, es kann nur besser werden als unter Steinbach. Steinbach war diese absolute Persona non grata hier."
Eine Persona non grata für die Polen, für den Bund der Vertriebenen war sie aber wohl ein Glücksfall, glaubt Matthias Stickler von der Uni Würzburg:
"Also Erika Steinbach hat, was immer man persönlich von ihr halten mag, etwas geschafft. Sie hat den BdV aus einer tiefen Krise, in die er geraten war als Folge der Grenzanerkennung 1990/1991, wieder zukunftsfähig gemacht, indem sie die Tätigkeit des Verbandes vor allem fokussiert hat auf öffentliche Erinnerungskultur, also Stichwort Zentrum gegen Vertreibungen und diese Dinge."
Erfolgsprojekt Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Das Zentrum gegen Vertreibungen: Über wohl kein anderes Vorhaben des BdV wurde so erbittert gestritten. 1999 stellte Erika Steinbach die Idee vor: In Berlin sollte eine permanente Ausstellung die Vertreibungen im 20. Jahrhundert dokumentieren. Kritiker, vor allem in Polen und Tschechien, sahen darin einen revisionistischen Versuch, das Leid der Heimatvertriebenen in den Mittelpunkt zu rücken und die deutsche Verantwortung für den Zweiten Weltkrieg abzuschwächen. Erika Steinbach scheiterte mit ihrer ursprünglichen Idee; doch sie erreichte etwas anderes: 2005 beschloss die Große Koalition, in Berlin ein sogenanntes "Sichtbares Zeichen" zu setzen; und drei Jahre später wurde die Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung gegründet, die jetzt eine entsprechende Dauerausstellung aufbaut. Auch wenn Erika Steinbach keinen Sitz im Stiftungsrat erhalten hat, so ist die Stiftung selbst vor allem ihr Erfolg.
Berlin, Stresemannstraße, Ecke Anhalter Straße, nur ein paar hundert Meter entfernt vom Potsdamer Platz. Eine stark befahrene Kreuzung, Busse halten, Radfahrer brausen vorbei, Touristen suchen nach Orientierung. Hier steht das Deutschlandhaus, ein denkmalgeschütztes Gebäude aus den 20er-Jahren, der künftige Standort für die Dauerausstellung.
"Wenn man so hinter den Bauzaun mal lugt, sieht man, dass es da jetzt auch so richtig zur Sache geht. Hier sind auch Bagger..."
Noch wird saniert, umgebaut und angebaut - doch Manfred Kittel, Professor für Geschichte und Direktor der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, kann sich schon genau vorstellen, wie seine künftige Wirkungsstätte einmal aussehen wird.
"Diese Flügel, die Sie hier sehen, entlang der Stresemannstraße und auch Anhalterstraße, die werden erhalten. Der dritte und vierte Flügel, das wird komplett abgerissen, das wird überbaut mit einem modernen Museumskubus, der da entsteht."
Vertreibung ist Zäsur der deutschen Geschichte
In ein paar Jahren dann wird es auf mehr als 3.000 Quadratmetern eine Ausstellung über Flucht und Vertreibung geben, ein Archiv und eine Bibliothek, einen Zeitzeugenbereich, Räume für Wechselausstellungen. Der Standort für all das sei ideal, sagt Manfred Kittel. Nicht nur wegen der Touristenströme und der guten Verkehrsanbindung. Sondern auch aus symbolischen Gründen: Das Deutschlandhaus liegt gleich neben der Topografie des Terrors, einem der meistbesuchten Erinnerungsorte in Berlin, wo sich zur NS-Zeit die Zentralen von Gestapo und SS befanden.
"Wo dann ja auch schon von der räumlichen Nachbarschaft her klar wird, dass in Deutschland in Bezug auf die dunkelsten Kapitel der Vergangenheit nichts relativiert wird. Denn das war ja auch in der Gründungsgeschichte unserer Stiftung immer so ein Thema, dass wenn man das Leiden der deutschen Opfer darstellt am Ende des Krieges, man nicht das relativieren würde, was vorher von Deutschen während des Krieges angerichtet worden ist. Aber gerade durch diese räumliche Nachbarschaft in Berlin sieht man ja, dass wir in diesem Umfang auch uns dieser Geschichte stellen, wo Deutsche Täter waren."
Ein paar Gehminuten später sitzt Manfred Kittel in seinem Büro und erzählt, warum er das Ausstellungszentrum für so wichtig hält:
"Wenn man sieht, dass jede dritte oder vierte Familie betroffen gewesen ist, dass das in den Familien auch ein Riesenthema ist, auch ein schwieriges, belastendes, auch mit Traumatisierungen verbunden, dann ist es gut, wenn es nun auch mitten in Deutschland in der Erinnerungskultur verankert wird."
Die Vertreibung von Millionen Deutschen am Ende des Zweiten Weltkriegs ist eine tiefe Zäsur in der deutschen Geschichte. Dass diesen Ereignissen ein fester Platz im kollektiven Gedächtnis zusteht, ist mittlerweile nahezu unumstritten - so selbstverständlich wie der Besuch der Bundeskanzlerin beim jährlichen Tag der Heimat in Berlin. Doch zu dieser Erinnerung gehört eben zwingend immer die Vorgeschichte, sagt Historiker Matthias Stickler:
"Also es ist ja nicht zu leugnen, dass es Flucht und Vertreibung nicht gegeben hätte ohne die Kriegspolitik des Dritten Reiches. Und insofern muss man diesen Zusammenhang immer sehen, dass das in den Kontext des Zweiten Weltkrieges gehört."
Die Zeit der hitzigen Debatten ist vorbei
Auch Erika Steinbach hat diesen Kontext immer wieder formuliert. Entscheidend für die Beilegung des politischen Streits war aber, dass es nun nicht der BdV als Interessenverband ist, der die Dauerausstellung in Berlin konzipiert, sondern eine staatliche, vom Bundestag beschlossene Stiftung. Auch der polnische Historiker Krzysztof Ruchniewicz, der den BdV durchaus kritisch sieht, findet die Arbeit der Stiftung gut und engagiert sich im wissenschaftlichen Beraterkreis:
"Wir müssen jetzt über die konkreten Fragen sprechen, nicht über das Politikum, das ist nicht unsere Aufgabe, sondern wie man dieses Thema in der Ausstellung darstellen kann, welche Themen dazugehören, wie ist die Gewichtung, welche Bilder sollen auch vermittelt werden. Dafür braucht man Ruhe. Und ich glaube, es ist uns in der Tat gelungen, ruhig und konstruktiv über das eine oder andere Thema zu diskutieren."
Auch um den BdV ist es in den vergangenen Jahren ruhiger geworden. Die Zeit der ganz hitzigen Debatten scheint vorbei zu sein: Die Vertriebenen bekommen einen Gedenktag und eine Dauerausstellung, Entschädigungsfragen spielen kaum noch eine Rolle, Grenzfragen ohnehin nicht. Die Opfer von Flucht und Vertreibung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs werden älter und weniger. 1,3 Millionen Mitglieder hat der BdV mit seinen 20 Landsmannschaften nach eigenen Angaben. Doch Kenner des Verbands gehen von einer wesentlich niedrigeren Zahl von unter einer Million aus. Bernd Fabritius, der designierte BdV-Präsident, wird sich vor allem um die künftige Existenzberechtigung des BdV kümmern müssen.
"Ich denke, dass die Heimatvertriebenen und die Aussiedler die geborenen Experten sind für bilaterale Beziehungen, weil sie wissen, wie man hier und dort denkt. Sie kennen die Befindlichkeiten und sie können Brücken sein, auf denen sich Menschen einander näher kommen."
BdV vor dem Aussterben bewahren
Brückenbauer nach Ost- und Mitteleuropa, Experte für Völkerverständigung und Versöhnung - so sieht Bernd Fabritius seinen BdV. Dass ihm der Dialog wichtig ist, hat er schon als Chef seiner Landsmannschaft gezeigt: Das Verhältnis der Siebenbürger Sachsen zu Rumänien gilt heute als vorbildlich. Doch wenn Fabritius den Bund der Vertriebenen vor dem Aussterben bewahren will, dann muss er vor allem jüngere Menschen gewinnen. Menschen wie Stephan Krüger:
"Es gibt natürlich immer mal Leute, die lächeln und die sagen, ach, die sind doch schon alle tot oder was tust Du Dir da an, ihr kriegt die Heimat doch nicht wieder. Aber das sind ja auch alles Floskeln, die überholt sind."
Stephan Krüger ist 38 Jahre alt. Er hat Politikwissenschaft studiert, engagiert sich in der CDU und seit einigen Jahren auch im BdV. Seit März ist er Vorsitzender des Kölner BdV-Kreisverbandes. Jetzt trägt er dunklen Anzug und Krawatte, ans Revers hat er sich eine BdV-Nadel gesteckt: Der Kölner Kreisverband feiert seinen Tag der Heimat.
In einem Foyer der Kölner Stadtverwaltung singt der Chor der Russlanddeutschen "Vor meinem Vaterhaus steht eine Linde". Im Publikum sitzen vielleicht 100 Gäste, die meisten hoch betagt. Kaum einer hatte hier damit gerechnet, dass es in Köln noch mal einen Tag der Heimat geben würde. Der Kreisverband war schon fast verschwunden - bis Stephan Krüger kam und ihm neues Leben einhauchte.
"Der Tag der Heimat ist innerhalb von vier Jahren drei Mal ausgefallen."
Krüger gehört zur Landsmannschaft der Oberschlesier. Einige seiner Vorfahren stammten ursprünglich von dort, erzählt er, doch schon seine Eltern sind in Köln und Hessen geboren. Trotzdem fühle er sich der Region verbunden, er spricht von "Heimat":
"Mir als jungem Menschen ist es sehr wichtig, dass wir mit den Deutschen zusammenarbeiten, die heute noch in der Heimat leben und über die Schiene dann das Brückenbauen auch lebendig halten mit den Deutschen, die hier leben und die dort leben und von da mit den vielfältigen Kontakten im deutschen und polnischen Staat zusammenzuarbeiten."
Fabritius: "Einen dialogischen Weg fahren"
In den Medien werde der BdV zu schlecht dargestellt, als ein Verband der Ewiggestrigen und Revanchisten. Darüber ärgert sich auch Bernd Fabritius, der designierte Präsident. Besonders der Vorwurf, der BdV wolle die deutsche Kriegsschuld relativieren, regt ihn auf:
"Das ist schlicht Schmarrn. Entschuldigen Sie diese deutliche Formulierung. Es ist falsch. Es ist sachlich falsch. Es ist geschichtlich falsch. Man kann nicht die einen Opfer benachteiligen, weil es aus dem gleichen Volksstamm auch Täter gibt."
Beim Tag der Heimat in Hannover stärken sich die ersten Gäste jetzt an einem deftigen Büffet mit Braten und Rotkohl. Hier sind sie angetan von ihrem zukünftigen Präsidenten:
"Gut, frischer Wind."
"Gar nicht so schlecht - macht einen überzeugenden, guten Eindruck."
"Er kann gut reden."
"Der hat noch Mumm in den Knochen, ist noch jung."
"Ja wir sind überrascht und zufrieden."
"Gar nicht so schlecht - macht einen überzeugenden, guten Eindruck."
"Er kann gut reden."
"Der hat noch Mumm in den Knochen, ist noch jung."
"Ja wir sind überrascht und zufrieden."
Über Erika Steinbach verlieren sie kein schlechtes Wort - der BdV habe ihr viel zu verdanken, sagen viele. Bernd Fabritius spricht von großen Fußstapfen, die sie ihm hinterlasse. Und doch ist zwischen den Zeilen zu erfahren, dass er den BdV anders führen wird:
"Sie hat einige Sachen in dem politischen Diskurs überspitzt, zugespitzt. Ich werde einen diplomatischen, auf Verständnis aufbauenden und dialogischen Weg fahren."