Max Hartung ist erst seit kurzem neuer Athletensprecher im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) - hat aber bereits eine Debatte angestoßen. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) stellte er die Sportförderung über die Bundeswehr infrage: "Bei der Polizei, in den Ländern und beim Bund erhalten die geförderten Athleten eine Berufsausbildung und haben die Aussicht, nach dem Sport übernommen zu werden", sagte Hartung in der FAZ, "bei der Bundeswehr ist dies generell nicht der Fall. Bei Kosten von rund fünfzig Millionen Euro sind die Stellen bei der Bundeswehr der größte Baustein für die direkte Förderung von Athleten. Ich bin überzeugt, dass man das Geld intelligenter und fairer einsetzen kann."
Der Bundesinnenminister ist anderer Meinung
Auf Max Hartungs Statement angesprochen sagte Bundesinnenminister Thomas de Maiziere im Deutschlandfunk: "Die öffentliche Debatte darüber ist sehr richtig." Seiner Meinung nach sollte man die Sportförderung durch die Bundeswehr allerdings "nicht ändern", denn: Manche Sportler wüssten mit 18 Jahren noch nicht, welchen Beruf sie ergreifen wollen und möchten sich vielleicht erst mit 30 oder 35 Jahren für einen neuen Beruf entscheiden - nach ihrer sportlichen Karriere. Bei der Bundeswehr hätten sie "bis dahin aber Sicherheit", erklärte de Maizière. Die Bundeswehr sei in seinen Augen für Sportler ein gutes Sprungbrett für eine duale Karriere.
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