Archiv

Bundesliga-Gespräch
Es besteht "die Gefahr, dass es noch langweiliger wird"

Das finanzielles Ungleichgewicht zwischen den Vereinen "nimmt ein bisschen den Unterhaltungswert des Bundesligafußballs", sagte Willi Lemke, Aufsichtsratsmitglied von Werder Bremen, im DLF. Die Schere gehe seit Jahren auseinander. Er sagt: Die Liga sollte die Aufteilung der Mittel überdenken.

    Willi Lemke, ehemaliger Manager bei Werder Bremen.
    Willi Lemke, ehemaliger Manager bei Werder Bremen. (imago/nph)
    Im Abstiegskampf sieht Lemke, ehemaliger Werder-Manager, das kommende Spiel gegen Stuttgart als entscheidend. "Wenn wir die Stuttgarter schlagen, kommen wir von diesem schrecklichen Platz weg" sagte er hinsichtlich des Relegationsplatzes, auf dem Werder zurzeit steht.
    Werder habe in den Jahren 2004 bis 2009 "einen hervorragenden Fußball gespielt". Problematisch sei gewesen, dass Spieler verpflichtet wurden, denen zwar Champions-League-Gehälter gezahlt worden seien, aber als der Verein es dann nicht mehr in die Champions League schaffe und die entsprechenden Gelder ausblieben, habe es sich gerächt. "Die neue Geschäftsführung, die seit einigen Jahren tätig ist, musste den Personaletat sehr herunterfahren", sagte Lemke.
    Lemke: Unterhaltungswert der Liga sinkt
    Es sei problematisch, wenn man wenig Geld ausgeben könne und andere, zum Beispiel der FC Bayern, sehr weit darüber liegen. Das nehme die Spannung aus der Liga. Meisterschaften von Aufsteigern wie einst von Kaiserslautern seien "absolut völlig utopisch". Das "nimmt ein bisschen den Unterhaltungswert des Bundesligafußballs", sagte Lemke.
    Wenn Schere weiter auseinander gehe, gebe es die Gefahr, dass es noch langweiliger werde. Er würde als Liga-Verantwortlicher alle Erst- und Zweitligisten an einen Tisch holen und die Aufteilung diskutieren. Dass diejenigen, die "tonnenschwere Einnahmen durch die Champions League" haben, noch mehr bekommen, bezeichnete Lemke als "Unsinn". Er wünsche sich mehr Spannung, "damit wir nicht nur über den Abstieg diskutieren sondern auch zittern um die Meisterschaft."
    Das vollständige Gespräch können Sie als Audio-on-Demand hören.