Gleich zu Beginn des CAR-Symposiums überraschte GM-Chefin Mary Barra mit ihrer Ankündigung, dass Opel ab 2017 ein neues Elektroauto auf den Markt bringt. Der Opel Ampera-E soll Dank noch besserer Akku-Technik weiter fahren können als die meisten anderen E-Autos. Allerdings wird auch Opel die Rekord-Reichweite des Tesla S mit maximal 450 Kilometern wohl noch nicht knacken.
"Revolution im Autobusiness"
Dennoch: Weil Opel die Akkus jetzt flach auf den Fahrzeugboden bauen will, soll das neue Elektroauto Platz für fünf Sitze haben, bisher gab es im Ampera nur vier. Aber bei Weitem nicht nur die Elektromobilität wird das Fahren der Zukunft verändern, viele neue Technologien stehen schon am Start – und wurden in Bochum vorgestellt.
"Wir stehen am Start einer Revolution im Autobusiness. Ich bin überzeugt davon, dass die Autoindustrie in den kommenden fünf Jahren sich mehr verändern wird, als sie es in den letzten 50 Jahren getan hat."
Da stimmte ihr auch Daimler-Chef Dieter Zetsche zu:
"We may even be witnessing the outset of a second machine age."
"Dann wird das autonome Fahren aus den Kinderschuhen kommen"
Er nennt es das zweite Maschinenzeitalter und wie Mary Barra gab auch Dieter Zetsche vor den rund 1.300 Branchenvertretern in Bochum einen Ausblick darauf, wie sein Unternehmen diese Zukunft mitgestalten will. Zwar steht als fernes Ziel weiterhin das autonome – also fahrerlose – Fahren auf der Agenda der Autobauer – mittelfristig wird es aber erst mal das Thema Vernetzung sein, das den Autofahrern die Zukunft spürbar macht.
"Stellen sie sich vor, wie tausende Fahrzeuge auf der Straße miteinander verbunden sind, und Informationen austauschen über Verkehr, Fahrverhalten und anderes. Dann wird das autonome Fahren endlich aus den Kinderschuhen kommen."
Bis es soweit ist, müssen vor allem für die Verarbeitung der Daten Lösungen gefunden werden:
"Daten sind die wichtigste Währung der Zukunft. Und egal ob ein Auto mit Diesel, Wasserstoff oder Solar angetrieben sein wird, Daten werden immer eine wichtige Grundlage des Fahrens sein."
Google als Konkurrenz auf dem Automarkt?
Da dürften ihm viele Autobauer zustimmen. Denn sie haben weltweit zuletzt in Firmen investiert, die Daten aufbereiten, wie Kartendienste zum Beispiel. Ob deshalb eine Firma wie Google, die seit Jahren auf unzähligen Wegen Daten sammelt und verarbeitet und jetzt immerhin auch schon seit mehr als zehn Jahren an einem fahrerlosen Auto schraubt, als Konkurrent anzusehen ist, das will Zetsche letztlich aber noch entscheiden:
"Wir sprechen von Frenemys, einerseits Friends, es kann sein, dass es Gebiete gibt, auf denen wir zusammenarbeiten können – aber gleichzeitig auch potenziell Enemys. Das hießt, es kann sein, dass wir dort einen neuen Wettbewerb bekommen. Das liegt aber nicht an uns, dass müssen die Unternehmen selbst entscheiden, ob sie in das Automobilgeschäft einsteigen wollen. Wenn ja, dann heißen wir sie herzlich willkommen, denn Wettbewerb belebt das Geschäft."