Eine aktuelle Studie über die DDR-Vergangenheit des Thüringer Sports belastet den Geschäftsführer des LSB Thüringen, Rolf Beilschmidt. Die Thüringer Sportministerin Klaubert (Linke) sagte dazu, dass sie mit Beilschmidt über die Studie gesprochen habe und dass er sich mit seinem eigenen Wirken und mit dem Wirken in der DDR auseinandergesetzt habe. Sie wisse, dass Beilschmidt selbst im Visier der Stasi war.
Sportlerinnen und Sportler, die in das sogenannte westliche Ausland fuhren, seien von mehreren, bis zu sieben inoffiziellen Mitarbeitern der Staatssicherheit ins Visier genommen und in die Enge gedrängt worden.
Beilschmidt habe ab 1976 hat mit der Stasi kooperiert. Die Aussage, dass er niemandem geschadet habe, bezeichnete Klaubert als "Reflex". "Wenn man sich in einem solchen System verhalten hat, kann man nie davon ausgehen, dass man nicht anderen geschadet hat." Die Leute seien nicht Herr der Informationen gewesen.
Aufarbeitung wichtiger als eigene Einschätzung
Zur Frage, ob Beilschmidt die Unwahrheit gesagt habe, sagte Klaubert: "Wollen Sie wirklich, dass ich in so einem Interview sage, ich werde mich zum Zensor des Ganzen aufmachen?" Sie halte es mit Roland Jahn: "Ich möchte, dass es aufgearbeitet wird."
Sie habe Rolf Beilschmidt und dem Präsidenten des Landessportbundes Peter Gösel nicht ihren Segen fürs Weitermachen erteilt. Ihnen habe sie mit auf den Weg gegeben, dass es deren Auseinandersetzung sei. Die Wiederwahl der beiden werde über die Kreissportbünde geregelt, sie selbst sei nicht wahlberechtigt und werde das Ergebnis zur Kenntnis nehmen.
Klaubert sagte: "Die Frage der Aufarbeitung wird auch in Zukunft auf der Agenda stehen. Das sei nicht nur die Frage einzelner Verbände, sondern müsse gemeinsam mit der Politik geschehen.
Das vollständige Gespräch können Sie als Audio-on-Demand nachhören.