"Finding that music the first time, hearing it for the first time was a big shock!"
Olivier Conan war geschockt als er die Musik von "Los Destellos" zum ersten Mal hörte. Die peruanische Gruppe ist nur eine von vielen Combos, die vor über 40 Jahren aktiv waren und deren Musik Conan durch gebrannte CDs von Limas Straßenhändlern kennenlernte.
"I loved it, I never heard it before it was very familiar in many ways ... Familiar instruments, familiar rhythms and melodies, but it's all like put in a different order."
Obwohl Olivier Conan der populären Unterhaltungsmusik Perus aus den 60er-Jahren vorher nie begegnet war, kamen dem Gitarristen Instrumentierung, Rhythmen und Melodien sonderbar vertraut vor.
"Bei dem, was ich da hörte, handelte es sich um kolumbianische Cumbiamusik, eine Verbindung afrikanischer Rhythmen und spanischer und indianischer Musiktraditionen. In Peru war Cumbia Ende der 60er aber zu etwas völlig Eigenem geworden: Die Hauptmelodie wurde von E-Gitarren gespielt und nicht, wie sonst üblich, von Blech- und Holzblasinstrumenten oder dem Akkordeon. Darüber hinaus setzten die Peruaner den psychedelischen Sound von Surfgitarren und Synthesizern ein und nahmen Elemente experimenteller Rock- und Groovemusik der 70er-Jahre auf."
Chicha hieß diese Mixtur, die Olivier Conan begeistert hat. Zurück in New York von seiner Reise nach Peru veröffentlichte er mehrere Kompilationen alter Chichasongs und spielte sie gelegentlich mit befreundeten Musikern nach. Unter dem Namen "Chicha Libre" veröffentlichen Conan und seine Freunde jetzt ihr zweites Album.
"In Peru und anderen Ländern Lateinamerikas ist Chicha der Name für ein alkoholisches Getränk, das aus Mais gewonnen wird. Dieser Drink gibt es seit Tausenden von Jahren, er repräsentiert für weite Teile der Ureinwohner Südamerikas die eigene Kultur vor der Eroberung durch die Spanier und Portugiesen. Chichamusik steht also für den indigenen Zugriff auf verschiedene fremde Musiktraditionen."
Chicha war die Unterhaltungsmusik der armen Bevölkerung, der Menschen, die aus den Bergen in die Slums der Städte gezogen waren. In den 80er-Jahren prangerte man in den Liedtexten vermehrt politische Missstände an, wirklich wahrgenommen wurde Chicha außerhalb der Ghettos aber kaum.
Soziale Barrieren gelten in dem Maße natürlich nicht für die New Yorker Band Chicha Libre, dennoch ist der Größenwahn der Upperclass auch bei ihnen Thema:
Das Stück "La Danza Del Milionario" – "Der Tanz des Millionärs" auf Chicha Libres neuer Platte ist eine Hommage an eine der ältesten peruanischen Chichakapellen: Los Mirlos.
"I was always afraid to get in touch with those guys because there is such a thin line between stealing and paying tribute to."
Sehr vorsichtig suchte Conan den Kontakt zu der lokalen Musikszene Limas. Der Franzose fürchtete den Vorwurf, sich nur an der Musik der Peruaner bereichern zu wollen. Dass die Band Chicha Libre ihre Musik geklaut haben könnte, kommt den Musikern von Los Mirlos aber gar nicht in den Sinn. Erst kürzlich bedankte die Gruppe sich öffentlich bei dem Franzosen dafür, dass er Chicha außerhalb Perus bekannt macht. Heute hätten sie mehr Auftritte denn je!
Conan aber winkt bescheiden ab.
"Als weißer Franzose in ein fremdes Land zu kommen und sich als Retter und Musikhistoriker aufzuspielen, wäre schrecklich prätentiös. Ich versuche, mich davon fernzuhalten."
Die Musik von Chicha Libre ist eine Kopie der peruanischen Vorlage. Damit ist die New Yorker Band streng genommen nicht authentisch. Andererseits ist das Genre Chicha bereits an sich eine Mischung unterschiedlicher Musikstile. An Originalität und Ideenreichtum mangelt es den Musikern auf der sehr tanzbaren Platte "Canibalismo" nicht, denn die Truppe um Olivier Conan weiß sehr genau um den Reichtum, der aus der Verbindung vieler fremder Kulturen hervorgeht.
"Bei Chicha Libre sind wir zwei Franzosen, ein Mexikaner, eine Venezuelanerin und zwei Amerikaner. Da die meisten von uns also nicht einmal Latinos sind, versuchen wir mit unserer Chicha etwas Neues zu schaffen. Uns interessiert der freie Aspekt der Chicha und deshalb erlauben wir uns so viele musikalische Freiheiten wie möglich."
Olivier Conan war geschockt als er die Musik von "Los Destellos" zum ersten Mal hörte. Die peruanische Gruppe ist nur eine von vielen Combos, die vor über 40 Jahren aktiv waren und deren Musik Conan durch gebrannte CDs von Limas Straßenhändlern kennenlernte.
"I loved it, I never heard it before it was very familiar in many ways ... Familiar instruments, familiar rhythms and melodies, but it's all like put in a different order."
Obwohl Olivier Conan der populären Unterhaltungsmusik Perus aus den 60er-Jahren vorher nie begegnet war, kamen dem Gitarristen Instrumentierung, Rhythmen und Melodien sonderbar vertraut vor.
"Bei dem, was ich da hörte, handelte es sich um kolumbianische Cumbiamusik, eine Verbindung afrikanischer Rhythmen und spanischer und indianischer Musiktraditionen. In Peru war Cumbia Ende der 60er aber zu etwas völlig Eigenem geworden: Die Hauptmelodie wurde von E-Gitarren gespielt und nicht, wie sonst üblich, von Blech- und Holzblasinstrumenten oder dem Akkordeon. Darüber hinaus setzten die Peruaner den psychedelischen Sound von Surfgitarren und Synthesizern ein und nahmen Elemente experimenteller Rock- und Groovemusik der 70er-Jahre auf."
Chicha hieß diese Mixtur, die Olivier Conan begeistert hat. Zurück in New York von seiner Reise nach Peru veröffentlichte er mehrere Kompilationen alter Chichasongs und spielte sie gelegentlich mit befreundeten Musikern nach. Unter dem Namen "Chicha Libre" veröffentlichen Conan und seine Freunde jetzt ihr zweites Album.
"In Peru und anderen Ländern Lateinamerikas ist Chicha der Name für ein alkoholisches Getränk, das aus Mais gewonnen wird. Dieser Drink gibt es seit Tausenden von Jahren, er repräsentiert für weite Teile der Ureinwohner Südamerikas die eigene Kultur vor der Eroberung durch die Spanier und Portugiesen. Chichamusik steht also für den indigenen Zugriff auf verschiedene fremde Musiktraditionen."
Chicha war die Unterhaltungsmusik der armen Bevölkerung, der Menschen, die aus den Bergen in die Slums der Städte gezogen waren. In den 80er-Jahren prangerte man in den Liedtexten vermehrt politische Missstände an, wirklich wahrgenommen wurde Chicha außerhalb der Ghettos aber kaum.
Soziale Barrieren gelten in dem Maße natürlich nicht für die New Yorker Band Chicha Libre, dennoch ist der Größenwahn der Upperclass auch bei ihnen Thema:
Das Stück "La Danza Del Milionario" – "Der Tanz des Millionärs" auf Chicha Libres neuer Platte ist eine Hommage an eine der ältesten peruanischen Chichakapellen: Los Mirlos.
"I was always afraid to get in touch with those guys because there is such a thin line between stealing and paying tribute to."
Sehr vorsichtig suchte Conan den Kontakt zu der lokalen Musikszene Limas. Der Franzose fürchtete den Vorwurf, sich nur an der Musik der Peruaner bereichern zu wollen. Dass die Band Chicha Libre ihre Musik geklaut haben könnte, kommt den Musikern von Los Mirlos aber gar nicht in den Sinn. Erst kürzlich bedankte die Gruppe sich öffentlich bei dem Franzosen dafür, dass er Chicha außerhalb Perus bekannt macht. Heute hätten sie mehr Auftritte denn je!
Conan aber winkt bescheiden ab.
"Als weißer Franzose in ein fremdes Land zu kommen und sich als Retter und Musikhistoriker aufzuspielen, wäre schrecklich prätentiös. Ich versuche, mich davon fernzuhalten."
Die Musik von Chicha Libre ist eine Kopie der peruanischen Vorlage. Damit ist die New Yorker Band streng genommen nicht authentisch. Andererseits ist das Genre Chicha bereits an sich eine Mischung unterschiedlicher Musikstile. An Originalität und Ideenreichtum mangelt es den Musikern auf der sehr tanzbaren Platte "Canibalismo" nicht, denn die Truppe um Olivier Conan weiß sehr genau um den Reichtum, der aus der Verbindung vieler fremder Kulturen hervorgeht.
"Bei Chicha Libre sind wir zwei Franzosen, ein Mexikaner, eine Venezuelanerin und zwei Amerikaner. Da die meisten von uns also nicht einmal Latinos sind, versuchen wir mit unserer Chicha etwas Neues zu schaffen. Uns interessiert der freie Aspekt der Chicha und deshalb erlauben wir uns so viele musikalische Freiheiten wie möglich."