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Christoph Kolumbus und die Mondfinsternis

Wohl so mancher hat sich in der vergangenen Nacht an dem kosmischen Schattenspiel der totalen Mondfinsternis erfreuen können - wie der Mond allmählich verschwand, bis man nur noch eine gräuliche bis kupferfarbene Mondscheibe sah.

Von Damond Benningfield |
    Im Laufe der Zeit haben Sonnen- und Mondfinsternisse in der Wahrnehmung der Beobachter große Veränderungen erfahren. In vielen Kulturen sah man sie als Vorzeichen für Unheil oder als Verärgerung der Götter. Finsternisse haben sogar Kriege gestoppt. Und das Wissen um eine bevorstehende Mondfinsternis rettete einem Abenteurer und seinen Leuten das Leben.

    Christoph Kolumbus war auf seiner vierten Reise in die Neue Welt, als er und seine Mannschaft auf Jamaika strandeten. Durch den Handel mit den Eingeborenen organisierten sie ihre Nahrung. Als die Spanier einige Einheimische jedoch schlecht behandelten, stellten die Insulaner den Handel ein.

    Kolumbus wusste, dass es am 29. Februar 1504 eine totale Mondfinsternis geben würde. Den Stammeshäuptlingen der Insel sagte er, dass die Götter böse mit ihnen seien und ihnen den Mond rauben würden. Als die Finsternis tatsächlich begann, flehten sie Kolumbus an, versprachen Reue zu zeigen, auf dass die Götter den Mond wieder an den Himmel setzen mögen. Kolumbus versprach dies, solange er und seine Leute ausreichend Nahrung bekämen. Man einigte sich. Die Finsternis ging zu Ende. Die Abenteurer aus der Alten Welt waren vor dem Hungertod gerettet.