Verliehen worden war der Negativpreis von den Medienfrauen im vergangenen Herbst. Erst Ende vergangener Woche ließ Kleber auf Twitter mitteilen, dass er die "Saure Gurke" nicht annehme. Er habe lange darüber nachgedacht, sagte der ZDF-Journalist im Gespräch mit dem Dlf. Man habe den Preis auch "auf die unauffällige Tour" einfach entgegen nehmen können. Es handele sich bei der "Sauren Gurke" ja um einen Wanderpreis, der nach einem Jahr weitergereicht werde. Von den Medienfrauen aber, die den Preis vergeben, habe er "mehr Verständnis erwartet". Seine journalistische Aufgabe sei es schließlich gewesen, in dem Interview mit Furtwängler "eine Gegenhaltung" einzunehmen.
Furtwängler hatte "die besseren Argumente"
An dem Tag, an dem das Interview geführt wurde, sei es allerdings schwierig gewesen, eine solche Gegenhaltung einzunehmen, so Kleber. Furtwänglers Untersuchung habe "erstklassiges Material" zusammengetragen, und sie habe auch "die besseren Argumente" gehabt und "die Debatte verdienterweise gewonnen". Trotzdem habe er als Interviewer diese Haltung einnehmen und den Argumenten der Studie etwas entgegen setzen müssen. Im "heute-journal" habe man vor dem Gespräch außerdem einen Bericht über die Studie gesendet, der sehr positiv gewesen sei. Im Interview, so Kleber, hätte er deswegen anders vorgehen müssen.
Nichtsdestotrotz sei Furtwängler Kleber überlegen gewesen, so der Moderator. Er habe mit Furtwängler nach dem Interview nicht telefoniert, sei aber gesprächsbereit. Außerdem habe man im ZDF mit der umfangreichen Berichterstattung über die Studie ein bewusstes Zeichen setzen wollen.