Jahrzehntelang war das Tal der Könige in Luxor erfolglos durchsucht worden. Doch der britische Archäologe Howard Carter glaubte immer noch fest daran, ein Pharaonengrab zu finden. Da gab es nur noch eine kleine unerforschte Fläche unterhalb des Grabes von Ramses IV., auf der die 3000 Jahre alten Reste steinerner Bauarbeiterhütten standen. Carter hatte fast das ganze Vermögen seines Mäzens Lord Carnarvon verbraucht, als seine Arbeiter am Morgen des 4. November 1922 unter den Fundamenten der Hütten Treppenstufen freilegten.
Sie gruben weiter und fanden eine vermauerte Türöffnung mit dem Siegel der antiken Totenstadt. Dieser Fund war sensationell, noch nie war eine versiegelte Felskammer im Tal der Könige entdeckt worden. Immer waren Grabräuber schneller gewesen. Überglücklich schickte Carter ein Telegramm an seinen Geldgeber.
"Habe endlich wunderbare Entdeckung im Tal gemacht, mit unversehrten Siegeln. Bis zu Ihrer Ankunft alles wieder zugedeckt. Gratuliere."
Lord Carnavan traf drei Wochen später in Luxor ein. Die Treppe wurde erneut freigelegt und hinter der versiegelten Tür fanden die Archäologen eine zweite Tür zur eigentlichen Grabkammer. Howard Carter:
"Mit immenser Spannung ging ich hinein und entriegelte die innere Tür. Der Raum dahinter war mit einem Sarkophag aus gelben Quarzitsteinen ausgefüllt. Es herrschte Totenstille, als wir den großen Deckel, der über eineinviertel Tonnen wog, anhoben. Licht fiel in den Sarg. Der Inhalt war vollständig mit leinenen Leichentüchern bedeckt. Als das letzte Tuch weggerollt war, begannen wir zu beten, so göttlich war das, was wir sahen: einen zweiten Sarg mit dem goldenen Abbild des jungen Königs. Eine großartige Arbeit! Darin waren noch weitere Särge ineinander geschachtelt, zuinnerst die sterblichen Überreste des jungen Königs Tutanchamun."
Es dauerte zehn Jahre, bis Howard Carter das einzige unberührte Pharaonengrab, das je von Archäologen entdeckt wurde, ausgeräumt hatte und die fast 5000 Einzelstücke, Streitwagen, Götterstatuen oder Schmuckstücke, exakt katalogisiert hatte. Carter und Lord Carnarvon hatten einen Exklusiv-Vertrag mit der Londoner "Times" abgeschlossen, der es selbst ägyptischen Zeitungen verbot, über den Fund in ihrem eigenen Land zu berichten. Mit Argusaugen aber überwachte die ägyptische Regierung die Ausgrabung. Bald gab es Gerüchte, die beiden hätten klammheimlich Schätze außer Landes geschafft. Die Stimmung in Ägypten wurde zunehmend antibritisch, sogar antieuropäisch. In der Frage, wie die Schätze verteilt werden sollten, geriet Carter in Streit mit der ägyptischen Regierung. Am Ende blieb alles im Land, und Carter wurde mit 100.000 Pfund Sterling entschädigt.
Auch ein anderes Gerücht hielt sich hartnäckig, das vom Fluch der Pharaonen, der diejenigen treffen sollte, die die Totenruhe störten. Tatsächlich starb Lord Carnarvon kurz nach der Entdeckung des Grabes an den Folgen eines Moskitobisses.
Heute ist der Schatz des politisch eher unbedeutenden Königs im ägyptischen Nationalmuseum in Kairo ausgestellt. Das Tal der Könige ist neben den Pyramiden die größte Touristenattraktion Ägyptens. 1979 erklärte es die UNESCO zum Weltkulturerbe. Die Grabbeigaben sind inzwischen in vielen Museen der Welt gezeigt worden. Als 2004 die berühmte goldene Totenmaske Tutanchamuns in Bonn ausgestellt wurde, reiste der ägyptische Präsident Hozny Mubarak persönlich an, um für eine internationale archäologische Zusammenarbeit zu werben.
"Sehr geehrte Damen und Herren, vor uns liegt eine viel versprechende Geschichte. Die Zusammenarbeit ägyptischer und deutscher Archäologen ermöglicht es, die alte ägyptische Kultur wiederzuentdecken."
Die Entdeckung des Grabs von Tutanchamun war nicht die letzte archäologische Sensation in Ägypten. Im Hafen von Alexandria haben Wissenschaftler in den letzten Jahren zahlreiche versunkene Kunstwerke entdeckt und geborgen.
Sie gruben weiter und fanden eine vermauerte Türöffnung mit dem Siegel der antiken Totenstadt. Dieser Fund war sensationell, noch nie war eine versiegelte Felskammer im Tal der Könige entdeckt worden. Immer waren Grabräuber schneller gewesen. Überglücklich schickte Carter ein Telegramm an seinen Geldgeber.
"Habe endlich wunderbare Entdeckung im Tal gemacht, mit unversehrten Siegeln. Bis zu Ihrer Ankunft alles wieder zugedeckt. Gratuliere."
Lord Carnavan traf drei Wochen später in Luxor ein. Die Treppe wurde erneut freigelegt und hinter der versiegelten Tür fanden die Archäologen eine zweite Tür zur eigentlichen Grabkammer. Howard Carter:
"Mit immenser Spannung ging ich hinein und entriegelte die innere Tür. Der Raum dahinter war mit einem Sarkophag aus gelben Quarzitsteinen ausgefüllt. Es herrschte Totenstille, als wir den großen Deckel, der über eineinviertel Tonnen wog, anhoben. Licht fiel in den Sarg. Der Inhalt war vollständig mit leinenen Leichentüchern bedeckt. Als das letzte Tuch weggerollt war, begannen wir zu beten, so göttlich war das, was wir sahen: einen zweiten Sarg mit dem goldenen Abbild des jungen Königs. Eine großartige Arbeit! Darin waren noch weitere Särge ineinander geschachtelt, zuinnerst die sterblichen Überreste des jungen Königs Tutanchamun."
Es dauerte zehn Jahre, bis Howard Carter das einzige unberührte Pharaonengrab, das je von Archäologen entdeckt wurde, ausgeräumt hatte und die fast 5000 Einzelstücke, Streitwagen, Götterstatuen oder Schmuckstücke, exakt katalogisiert hatte. Carter und Lord Carnarvon hatten einen Exklusiv-Vertrag mit der Londoner "Times" abgeschlossen, der es selbst ägyptischen Zeitungen verbot, über den Fund in ihrem eigenen Land zu berichten. Mit Argusaugen aber überwachte die ägyptische Regierung die Ausgrabung. Bald gab es Gerüchte, die beiden hätten klammheimlich Schätze außer Landes geschafft. Die Stimmung in Ägypten wurde zunehmend antibritisch, sogar antieuropäisch. In der Frage, wie die Schätze verteilt werden sollten, geriet Carter in Streit mit der ägyptischen Regierung. Am Ende blieb alles im Land, und Carter wurde mit 100.000 Pfund Sterling entschädigt.
Auch ein anderes Gerücht hielt sich hartnäckig, das vom Fluch der Pharaonen, der diejenigen treffen sollte, die die Totenruhe störten. Tatsächlich starb Lord Carnarvon kurz nach der Entdeckung des Grabes an den Folgen eines Moskitobisses.
Heute ist der Schatz des politisch eher unbedeutenden Königs im ägyptischen Nationalmuseum in Kairo ausgestellt. Das Tal der Könige ist neben den Pyramiden die größte Touristenattraktion Ägyptens. 1979 erklärte es die UNESCO zum Weltkulturerbe. Die Grabbeigaben sind inzwischen in vielen Museen der Welt gezeigt worden. Als 2004 die berühmte goldene Totenmaske Tutanchamuns in Bonn ausgestellt wurde, reiste der ägyptische Präsident Hozny Mubarak persönlich an, um für eine internationale archäologische Zusammenarbeit zu werben.
"Sehr geehrte Damen und Herren, vor uns liegt eine viel versprechende Geschichte. Die Zusammenarbeit ägyptischer und deutscher Archäologen ermöglicht es, die alte ägyptische Kultur wiederzuentdecken."
Die Entdeckung des Grabs von Tutanchamun war nicht die letzte archäologische Sensation in Ägypten. Im Hafen von Alexandria haben Wissenschaftler in den letzten Jahren zahlreiche versunkene Kunstwerke entdeckt und geborgen.