"Manchmal spiele ich mit dem Computer, aber öfters gehe ich auch raus - Ganz viele Spiele spielen, eigentlich alle möglichen, so was wie Sponge Bob – Den ganzen Tag gucke ich Fernsehen, sonst bin ich unten - Also: K11, Krimifilm, Cobra11, dann noch CSI, Fußball, dann spiele ich auch gern mit meiner Playstation –– Am meisten bin ich im Chat immer drinne – naja, meistens am Wochenende oder wenn ich Zeit habe, weil ich mich dann immer mit meinen Freundinnen unterhalten kann, und mich keiner dabei stört."
Kinder zwischen 8 und 14 Jahren sind äußerst kenntnisreich in den medialen Angeboten und nutzen nicht nur den Fernseher, sondern auch das Internet. Die Realität in ärmeren Haushalten sieht oft so aus: Wenn überhaupt ein Computer mit Internetanschluss vorhanden ist, wird dieser meist zu Unterhaltungszwecken gebraucht. Auch beim Fernsehen spielen bildende Inhalte kaum eine Rolle. Dies bestätigt die Erziehungswissenschaftlerin Nadia Kutscher von der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen. Man dürfe es sich dennoch nicht zu einfach machen – die bildungsbürgerliche Herangehensweise an die Problematik trage gerade nicht dazu bei, dass ärmere Familien Medienkompetenz entwickeln könnten:
"Ich halte das für ein Problem, weil da von vornherein dafür gesorgt wird, dass die sich nicht anerkannt fühlen, und deswegen dann auch die Dinge, die sie sich aneignen sollten, um auch bessere Chancen in der Gesellschaft zu haben, sie nur erleben als etwas, von dem sie sich dann auch wieder abgrenzen müssen, weil: Das sagen ihnen die Anderen, die Arrivierten, die die guten Chancen haben in der Gesellschaft – und warum sollen sie sich das aneignen, nur weil die Anderen das sagen, die sagen: ihre lebensweltlichen Relevanzen sind falsch, …, die machen sowieso nur Dinge, die unnötig sind, oder nicht anerkennenswert sind."
Diese Erkenntnis sei auch einer der Hauptgründe dafür, warum Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche nicht die erreichen, für die sie eigentlich gedacht sind: Ob im Internet oder im Radio – die Zahl der bildungsfernen Nutzer dieser Angebote ist meist erschreckend gering - diese Erfahrung machen viele Medienmacher. Der einzige Ausweg sei, so Nadia Kutscher, mediale Räume zu schaffen, in denen diese Kinder und Jugendlichen nicht überfordert werden und ihnen Freiheiten zugestanden werden.
"Und wenn man das erreicht hat, dann kann man da über einen längeren Weg und sicher keinen einfachen Weg eine höhere Akzeptanz schaffen für Dinge, die ihnen erstmal nicht so naheliegend sind in der Mediennutzung, aber viel mehr Möglichkeiten später eröffnen können."
Anders ausgedrückt: Je offener das Konzept, das beispielsweise eine rein unterhaltende Nutzung des Internets akzeptiert, desto besser die Chancen, dass die Jugendlichen auch andere Angebote im Netz nutzen. Mit betreuten Internetcafés in Problembezirken habe man gute Erfahrungen gemacht, meint Nadia Kutscher, leider fehle dafür oft das Geld und der politische Wille.
Dennoch bleibt die Frage, wie man nun Kinder und Jugendliche Medienkompetenz vermitteln kann – zumal in ärmeren Familien nur 4 von 10 Haushalten überhaupt einen Internetzugang haben. Fakt ist: Sind die Eltern schlecht ausgebildet, ist es meist auch schwierig, deren Kinder mit besseren medialen Angeboten zu erreichen, belegt eine Studie der Salzburger Kommunikationswissenschaftlerin Michelle Bichler:
" Weil eben das Problembewusstsein fehlt, und die Eltern keine Hilfe suchen, und die Kinder dann mit ihrem Medium allein gelassen werden. Ein erster Schritt wäre mehr medienkompetente Schulung anzubieten, aber auch schon viel früher anzusetzen, das im Kindergarten entsprechende Schulungen gemacht werden,…., meines Erachtens dürfen auch die Medienproduzenten nicht aus der Verantwortung entlassen werden: Es sollen Angebote produziert werden, die die Kinder explizit erreichen, die auch ihre Themen, die für sie und ihre Entwicklung wichtig sind, dann bereitstellen."
Kinder zwischen 8 und 14 Jahren sind äußerst kenntnisreich in den medialen Angeboten und nutzen nicht nur den Fernseher, sondern auch das Internet. Die Realität in ärmeren Haushalten sieht oft so aus: Wenn überhaupt ein Computer mit Internetanschluss vorhanden ist, wird dieser meist zu Unterhaltungszwecken gebraucht. Auch beim Fernsehen spielen bildende Inhalte kaum eine Rolle. Dies bestätigt die Erziehungswissenschaftlerin Nadia Kutscher von der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen. Man dürfe es sich dennoch nicht zu einfach machen – die bildungsbürgerliche Herangehensweise an die Problematik trage gerade nicht dazu bei, dass ärmere Familien Medienkompetenz entwickeln könnten:
"Ich halte das für ein Problem, weil da von vornherein dafür gesorgt wird, dass die sich nicht anerkannt fühlen, und deswegen dann auch die Dinge, die sie sich aneignen sollten, um auch bessere Chancen in der Gesellschaft zu haben, sie nur erleben als etwas, von dem sie sich dann auch wieder abgrenzen müssen, weil: Das sagen ihnen die Anderen, die Arrivierten, die die guten Chancen haben in der Gesellschaft – und warum sollen sie sich das aneignen, nur weil die Anderen das sagen, die sagen: ihre lebensweltlichen Relevanzen sind falsch, …, die machen sowieso nur Dinge, die unnötig sind, oder nicht anerkennenswert sind."
Diese Erkenntnis sei auch einer der Hauptgründe dafür, warum Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche nicht die erreichen, für die sie eigentlich gedacht sind: Ob im Internet oder im Radio – die Zahl der bildungsfernen Nutzer dieser Angebote ist meist erschreckend gering - diese Erfahrung machen viele Medienmacher. Der einzige Ausweg sei, so Nadia Kutscher, mediale Räume zu schaffen, in denen diese Kinder und Jugendlichen nicht überfordert werden und ihnen Freiheiten zugestanden werden.
"Und wenn man das erreicht hat, dann kann man da über einen längeren Weg und sicher keinen einfachen Weg eine höhere Akzeptanz schaffen für Dinge, die ihnen erstmal nicht so naheliegend sind in der Mediennutzung, aber viel mehr Möglichkeiten später eröffnen können."
Anders ausgedrückt: Je offener das Konzept, das beispielsweise eine rein unterhaltende Nutzung des Internets akzeptiert, desto besser die Chancen, dass die Jugendlichen auch andere Angebote im Netz nutzen. Mit betreuten Internetcafés in Problembezirken habe man gute Erfahrungen gemacht, meint Nadia Kutscher, leider fehle dafür oft das Geld und der politische Wille.
Dennoch bleibt die Frage, wie man nun Kinder und Jugendliche Medienkompetenz vermitteln kann – zumal in ärmeren Familien nur 4 von 10 Haushalten überhaupt einen Internetzugang haben. Fakt ist: Sind die Eltern schlecht ausgebildet, ist es meist auch schwierig, deren Kinder mit besseren medialen Angeboten zu erreichen, belegt eine Studie der Salzburger Kommunikationswissenschaftlerin Michelle Bichler:
" Weil eben das Problembewusstsein fehlt, und die Eltern keine Hilfe suchen, und die Kinder dann mit ihrem Medium allein gelassen werden. Ein erster Schritt wäre mehr medienkompetente Schulung anzubieten, aber auch schon viel früher anzusetzen, das im Kindergarten entsprechende Schulungen gemacht werden,…., meines Erachtens dürfen auch die Medienproduzenten nicht aus der Verantwortung entlassen werden: Es sollen Angebote produziert werden, die die Kinder explizit erreichen, die auch ihre Themen, die für sie und ihre Entwicklung wichtig sind, dann bereitstellen."