Inzwischen hat Kanzlerin Angela Merkel Fehler in der Flüchtlingspolitik eingeräumt. Doch auf die gewünschten Verteilungsschlüssel lassen sich die europäischen Nachbarn nach wie vor nicht ein.
Welche Rolle spielt das vereinte Deutschland in einem uneinigen Europa? Ist die Definition Deutschlands als "gütiger Hegemon" eine Last oder vielmehr eine Aufgabe? Und ist das Land im Jahr 2016 tatsächlich vereint oder driftet es geistig nicht vielmehr auseinander? Wie beeinflusst etwa die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland auch das Gespräch über die deutsche Einheit und die Erinnerungskultur?
Darüber hat Michael Köhler mit Edgar Wolfrum gesprochen. Wolfrum lehrt als Professor für Zeitgeschichte an der Universität Heidelberg und hat maßgebliche Werke zur Geschichte der Bundesrepublik, der Mauer sowie der deutschen und europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts vorgelegt.