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Demonstrationen
Ausschreitungen nach Hooligan-Kundgebung

Nach einer Demonstration der Gruppe "Hooligans gegen Salafisten" in Köln ist es zu Ausschreitungen gekommen. Teilnehmer warfen Flaschen und Steine auf die Polizei, die Beamten setzten Wasserwerfer und Schlagstöcke ein. Mehr als zehn Polizisten sollen verletzt worden sein.

    Ein Mitglied der Gruppe "Hooligans gegen Salafisten" bei einer Demonstration in Köln
    "Hooligans gegen Salafisten": Teilnehmer einer Demo in Köln (picture alliance / dpa / Caroline Seidel)
    Laut Schätzungen hatten sich mindestens 2.500 der "Hooligans" in der Kölner Innenstadt versammelt. Nach Angaben der Bundespolizei waren die Teilnehmer teilweise von weither angereist. Als sie durch die Stadt zogen, eskalierte die Gewalt: Die "Hooligans" bewarfen die Polizisten mit Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern.
    Am Breslauer Platz werfen Hooligans mit Flaschen und Steinen auf Polizisten. http://t.co/WzIgvqp2Wj #HoGeSa pic.twitter.com/eoSspFLNqH— Kölnische Rundschau (@KoelnischeR) October 26, 2014
    Unter den Demonstranten waren außer gewaltbereiten Fußballfans auch Rechtsextreme. Angemeldet wurde die Kundgebung von einem Funktionär der Anti-Islam-Partei Pro NRW, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Die "Hooligans gegen Salafisten" sind eine Bewegung, die sich im Internet gebildet hat und sich über soziale Netzwerke organisiert.
    Der auf Rechtsextremismus spezialisierte Journalist Olaf Sundermeyer sagte im Deutschlandfunk: "Da geht's überhaupt nicht um Salafisten. Das sind zutiefst islamfeindliche Gruppen, die ganz harten Rassismus unter dem Motto 'Hooligans gegen Salafisten' verstecken." Es sei eine Ansammlung rechtsextremer Gruppen aus ganz Deutschland gewesen.
    Zahl der rechten Fußballfans steigt
    Aus Sundermeyers Sicht waren die Unterstützer des Netzwerks "HoGeSa" sehr aggressiv und gewalttätig. Sie seien aus ganz Deutschland angereist, in erster Linie aus NRW. Seit heute wisse die Polizei, dass es sehr viel mehr als die geschätzten 400 rechtsextremen Fußballanhänger gibt.
    Sundermeyer meint: Auch wenn es den Vereinen immer mehr gelinge, Rassismus aus den Stadien fernzuhalten, sehe man jetzt, dass es weiterhin ein Problem mit rechten Fußballfans gebe. Nur gingen die Gruppen nun "raus aus den Stadien, rauf auf die Straßen."
    (jri/lob)