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Der erste Asteroid außerhalb des Hauptgürtels
Gustav Witt und Eros

Morgen vor 150 Jahren, am 29. Oktober 1866, kam in Berlin Gustav Witt zur Welt. An der heutigen Humboldt-Universität studierte er Mathematik und Naturwissenschaften, insbesondere Astronomie. Allerdings verdiente er sich jahrelang seinen Lebensunterhalt als Stenograf, zunächst im Preußischen Abgeordnetenhaus, später im Deutschen Reichstag.

Von Dirk Lorenzen |
    Der Asteroid Eros wurde von der Raumsonde NEAR besucht
    Der Asteroid Eros wurde von der Raumsonde NEAR besucht (NASA)
    Im Alter von 25 Jahren nahm er zudem eine Tätigkeit an der Urania-Sternwarte auf. Einige Jahre später war er Abteilungsvorstand und entdeckte kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert zwei Asteroiden.
    Den ersten nannte er nach seiner Berliner Heimat Berolina. Der zweite war ein echter Sensationsfund: Der Asteroid Nummer 433 war der erste, der nicht im Hauptgürtel zwischen Mars und Jupiter seine Bahnen zieht.
    Er bekam daraufhin einen männlichen Namen, Eros. Bis dahin hatten alle Asteroiden weibliche Namen zu tragen. Nun legten die Forscher fest, dass Objekte ganz ungewöhnlicher Natur männlich benannt werden sollten - inzwischen gelten diese Regeln allerdings nicht mehr.
    Gustav Witt (1866-1946)
    Gustav Witt (1866-1946) (Urania)
    Eros stößt bis weit innerhalb der Marsbahn vor und gilt als prinzipiell erdnahes Objekt, das eine - wenn auch winzig kleine - Chance hat, mit der Erde zu kollidieren. Der Körper hat in etwa Kartoffel-Form und ist über 30 Kilometer lang. Ein Aufprall auf der Erde wäre für das Leben vernichtend.
    Anfang 1946 ist Gustav Witt, der Entdecker des ersten erdnahen Asteroiden, in Falkensee verstorben. Er wurde 79 Jahre alt.