Der Tag
Auslaufmodell Demokratie?

Autokratien boomen: Warum eigentlich? Und was heißt das für Demokratien wie Deutschland? Außerdem: Diktatoren zu hofieren, kann sich rächen. Wenn auch spät, das zeigt die Wahlkampf-Affäre rund um den ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy und Muammar al-Gaddafi.

Von Sarah Zerback |
    Nicolas Sarkozy wird 2007 als französischer Staatspräsident vom libyschen Führer Moammar Gaddafi in Tripolis begrüßt
    Mit viel Brimborium hat Nikolas Sarkozy Muammar al-Gaddafi 2007 empfangen - kurz nach seiner Wahl zum französischen Präsidenten (dpa / Christophe Guibbaud)
    7,6 Milliarden Menschen gibt es auf der Welt, die Hälfte wird von Autokraten regiert. Das hat die Bertelsmann-Stiftung recherchiert. Mehr Autokratie, weniger Demokratie: Warum eigentlich? Und was heißt das für Länder wie Deutschland zum Beispiel, wie gehen die am besten mit den ganzen lupenreinen Autokraten wie Wladimir Putin um? Ist ja grad auch Top-Thema auf dem EU-Gipfel in Brüssel. Fragen wir den Autokratieforscher Michael Krennerich. Er lehrt an der Uni Erlangen-Nürnberg und ist Mitherausgeber der "Zeitschrift für Menschenrechte".
    Dass man viel falsch machen kann im Umgang mit den Alleinherrschern dieser Welt - und dass einem das auch noch Jahre später böse auf die Füße fallen kann - davon kann Nicolas Sarkozy ein Lied singen. Der ehemalige französische Präsident steckt bis zum Hals in einem Skandal rund um illegale Wahlkampfhilfen. Da gibt´s den Verdacht, dass der damalige libysche Diktator Muammar al-Gaddafi ihm ein paar Milliönchen zugesteckt haben könnte. Ob die beiden wirklich so gute Buddies waren, erzählt uns der Kollege Andreas Noll aus dem Europa-Heute-Team des Deutschlandfunks.
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