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Gespräche zum Mitnehmen
Wie macht man einen guten Klassik-Podcast?

Mit Smartphones und Sprachassistenten hat ein neues Audiozeitalter begonnen: Wer etwas zu sagen hat, findet garantiert ein Publikum. Perfekt für Musikformate, könnte man meinen. Aber verpasst die Klassikbranche den Anschluss?

Von Niklas Rudolph |
    Vor einem blauen Hintergrund steht auf einem Holzboden ein Retro-Mikrofon aus silber-glänzendem Material.
    Für die technische Realisierung eines Podcasts braucht es kaum mehr als ein Mikrofon. (IMAGO / agefotostock)
    Bis vor etwa zehn Jahren orakelten selbsternannte Trendforscher noch, dass Audio tot sei. Doch dann kam alles anders. Denn mit dem Smartphone trat auch das sogenannte Audio-on-Demand seinen Siegeszug an. Jeder Dritte junge Mensch unter dreißig konsumiert regelmäßig bis zu sechs verschiedene Podcasts. Jede noch so kleine Nische findet ein auf sie zugeschnittenes Angebot. Das gilt auch für klassische Musik. Da ist zum einen das weite Feld der Musikvermittlung: Dirigenten führen durch bekannte Sinfonien, Solistinnen nehmen Konzertstücke auseinander, Promis stellen ihre Playlists vor. Hohe Informationsdichte mit geballtem Nährstoffgehalt. Zum anderen nutzen gerade die großen Häuser und Ensembles das Audio-Format auch zum Marketing. Denn Podcasts sind deutlich günstiger zu produzieren als etwa Facebook-Videos. Sind die "Gespräche zum Mitnehmen" auch eine Chance für die klassische Musik um den Anschluss bei der jungen Generation zu finden? Die Musikszene spricht mit Macherinnen und Machern - über Überraschungserfolge und gescheiterte Experimente.