Erstmals sind in dieser Woche in Berlin Ausgaben der neuen Wochenzeitung "Deutschland-Kurier" gratis verteilt worden. Später soll das Blatt 30 Cent pro Ausgabe kosten und auch in Stuttgart, Dresden oder Köln auf den Markt kommen.
Chefredakteur David Bendels sieht den "Deutschland-Kurier" als Zeitung von Bürgern für Bürger. Im Deutschlandfunk sagte er, dass Themen aufgegriffen würden, die in der Berichterstattung sonst nicht so präsent seien wie notwendig. Dazu gehören laut Bendels die innere Sicherheit und die "Islamisierung" Deutschlands.
Am Mittwoch äußerte sich in @mediasres im Deutschlandfunk Medienexperte Lutz Frühbrodt zur der neuen Zeitung. Er vermutet, dass über den "Deutschland-Kurier" versucht werde, eine rechte Gegenöffentlichkeit zu etablieren.
"Ton und Inhalt AfD-nah"
Frühbrodt sieht das Blatt klar verortet im Parteienspektrum: "Der ganze Ton, aber auch die Inhalte sind sehr AfD-nah."
"Es gibt keine Verbindung zwischen dem Deutschland-Kurier und der AfD." Das stellt hingegen der Chefredakteur der Zeitung, David Bendels, klar. Im Deutschlandfunk sagte er, dass der Trägerverein des Deutschland-Kuriers auch keine Kampagnen für die AfD gemacht habe. "Wir haben als Verein Wahlempfehlungen ausgesprochen über Großplakate."
Zu den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und im Saarland erstellte der Verein Plakate, auf denen dazu aufgerufen wurde, die AfD zu wählen.
Umstrittener Herausgeber
Herausgeber des "Deutschland-Kuriers" ist die rechtskonservative "Vereinigung zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten". Auf ihrer Website positioniert sich diese unter anderem gegen einen "Millionen-Migrantenstrom", eine "geplante Abschaffung des Bargelds" und gegen eine "Frühsexualisierung unserer Kinder und die Auflösung der Familie".