![CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt spricht in der Parteizentrale in München am 15.1.2018 mit Journalisten. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt spricht in der Parteizentrale in München am 15.1.2018 mit Journalisten.](https://bilder.deutschlandfunk.de/FI/LE/_1/20/FILE_120c6e2c0b8ee3c014145b6cb97d1c0e/alexander-dobrindt-muenchen-csu-jpg-100-1920x1080.jpg)
Mit der Kritik in seinem Tweet zielte Tietz, der als Chef vom Dienst das Angebot von Spiegel Online mitverantwortet, auf jüngste Aussagen der beiden Bundespolitiker Christian Lindner und Alexander Dobrindt.
Der FDP-Vorsitzende Lindner hatte auf dem Parteitag der Liberalen gesagt, "die Menschen müssen sich sicher sein, wenn jemand anders aussieht, dass es keine Zweifel an seiner Rechtsschaffenheit gibt". CSU-Landesgruppenchef Dobrindt hatte mit dem Satz "Abschiebe-Saboteure überrennen unsere Gerichte" in seiner Kritik an einer "Anti-Abschiebeindustrie" nachgelegt.
"Medien heizen die Stimmung auf"
Janko Tietz kritisiert, dass Medien "solche provokanten Aussagen unkommentiert und einfach als Nachricht abbilden". Journalisten trügen mit dieser Form der Berichterstattung dazu bei, das gesellschaftliche Klima rauer werden zu lassen. Es gebe ohnehin bereits eine "aufgeheizte Stimmung im Land".
Dass die Aussage Lindners "Mist" gewesen sei, habe die Tatsache gezeigt, dass der FDP-Politiker seine "unausgegorenen Gedanken" in einem Video habe erklären müssen. Doch habe dieser Nachtrag dann kaum Einzug in die Berichterstattung über das Thema gefunden.
"Es wird immer aussortiert"
Den Vorwurf, zu journalistischer "Vorzensur" zu ermuntern, wie Tietz zurück. Dieser Begriff sei in dem Zusammenhang irreführend. "Seit es freie und unabhängige Medien gibt, wählen diese Medien aus und sortieren."
Kein Medium in Deutschland erhebe einen Anspruch auf Vollständigkeit, betonte der SPON-Redakteur. "Es wird immer aussortiert." Und Aufgabe von Journalisten sei es, einen Kontext für ihre aktuelle Berichterstattung herzustellen.