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Dlf-Sportgespräch
"Beim Thema Froome stehen wir alle im Leeren"

Die Radprofis stimmen sich gerade bei der Tour Down Under in Australien auf die neue Rennsaison ein. Doch überschattet wird der Start vom Fall Froome. Der britische Tour-de-France-Sieger steht nach einer positiven Dopingprobe in der Kritik - darf aber vorerst noch fahren. "Ein unbedeutender Fahrer, wäre schon längst gesperrt worden", sagte Radprofi Robert Wagner im Dlf.

Nikias Arndt, Jasha Sütterlin und Robert Wagner im Gespräch mit Holger Gerska |
    Radprofi Chris Froome während der Vuelta
    Radprofi Chris Froome, der unter Dopingverdacht steht (imago sportfotodienst)
    "Im ersten Moment war ich geschockt und die Mitteilung hat mich auch getroffen", sagte Nikias Arndt vom Team Sunweb, zur positiven Dopingprobe von Tour-de-France-Sieger Christopher Froome. "Jetzt stehen wir alle so ein bisschen im Leeren und warten eigentlich nur darauf, dass eine Entscheidung getroffen wird."
    "Es ist jetzt an Sky und Chris Froome zu erklären, wie kann sowas passieren? Wenn er das nicht plausibel erklären kann, dann gehört er gesperrt, natürlich", sagte Robert Wagner, der für das Team LottoNL startet und 2011 Deutscher Meister war. Wenn es sich um einen unbedeuteten Fahrer gehandelt hätte, wäre er sicher schon längst gesperrt worden, vermutete er.
    Radsport-Reporter Holger Gerska (r.) mit den Radprofis Nikias Arndt (v.l.n.r.), Jasha Sütterlin und Robert Wagner.
    Radsport-Reporter Holger Gerska (r.) mit den Radprofis Nikias Arndt, Robert Wagner und Jasha Sütterlin. (Deutschlandradio / Holger Gerska)
    "Da wird eine ganze Menge an Arbeitsplätzen gestrichen"
    Kritisch äußerten sich die Fahrer zur geplante Verkleinerung des Fahrerfeld in den Grand Tours für 2018. So sollen für den Giro d’Italia, die Tour de France und die Vuelta a Espana nur noch acht Fahrer je Team zugelassen sein. Bei 22 startberechtigen Mannschaften bedeutet das eine Gesamtzahl von 176 Fahrern und damit 22 weniger als bisher. "Da wird eine ganze Menge an Arbeitsplätzen gestrichen werden", sagte Wagner. Mit der argumentierten Sicherheit könne es nichts zu tun haben, sagte Jasha Sütterlin vom Team Movistar.
    Man müsste sich im Radsport sicherlich Gedanken machen, wie man die Rennen attraktiver gestalten könnte. Hier seinen exzentrisch Typen wie Weltmeister Peter Sagan, On-Board-Kameras mit Live-Daten und neue Rennformaten, wie die Hammer-Series gefragt.
    Arndt begrüßte die Wiederauflage der Deutschland-Tour in diesem Jahr und beurteilte auch das Konzept als positiv.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.