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Doping
"Im Langlauf könnte es lustig werden"

Das IOC plant Nachtests von Dopingproben der Winterspiele 2006 in Turin. Stefan Matschiner - er zählte einst zu den Drahtziehern in der Doping-Szene – rechnet durchaus mit "positiven" Ergebnissen für deutsche Skilangläufer.

Stefan Matschiner im Gespräch mit Andrea Schültke |
    Der ehemalige Sportmanager und Dopingdealer Stefan Matschiner hat sich skeptisch zu den angekündigten Nachtests von Dopingproben der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin geäußert. "Ich denke, dass es nicht wirklich ein Interesse gibt, jetzt noch mal Kapitel aufzuschlagen, die schon lange geschlossen sind", sagte der Österreicher im Deutschlandfunk. "Wenn man es aber ernst meint und die Proben noch vorhanden sind, könnte es für unser großes Nachbarland Deutschland im Langlauf noch einmal lustig werden." Er rechne damit, so Matschiner, "dass ein paar positive Dynepo-Tests ausstehen, wenn man die Leute auffliegen lassen will."
    Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte angekündigt, 350 Dopingproben von 200 Athleten nachtesten zu wollen. Mit Ergebnissen ist bis zum Ende des Jahres zu rechnen. Durch verfeinerte Messmethoden soll ein Nachweis von anabolen Mitteln rückwirkend bis zu einem halben Jahr möglich sein. Dazu gehören Stanozolol und das DDR-Dopingmittel Oral Turinabol.
    Klar sei, dass das immer noch "die besten Dopingmittel" sind, die es gebe, erklärte Matschiner, der als Manager des früheren Radprofis Bernhard Kohl in der Dopingszene eine Schlüsselrolle eingenommen hatte. Man habe damit eine viel bessere Wirkung als mit den modernen Dopingmitteln.
    Matschiner war 2010 wegen versuchten Blutdopings und der Weitergabe von illegalen Dopingmitteln zu 15 Monaten Haft, davon 14 Monate auf Bewährung verurteilt worden. Er kritisierte im DLF vor allem auch den Kampf gegen Doping, wie er momentan geführt werde. Es würden Millionen und Abermillionen in Tests gesteckt, die zum großen Teil sinnlos seien, "also das Testen von Athleten." Es werde aber zu wenig in die Forschung gesteckt.
    Hinweis: Das Gespräch können Sie bis mindestens 23. Mai 2014 als Audio-on-demand abrufen.