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Doping in Kenia
"Kultur der Manipulation"

Beim Marathon in London gab es heute einen kenianischen Doppelsieg. Doch das Land in Ostafrika hat nicht nur einen legendären Ruf bei Langstreckenläufern, sondern auch ernsthafte Dopingprobleme. ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt ist zum wiederholten Mal nach Kenia gereist, um sich den Stand der Dinge beim Kampf gegen das Doping genauer anzusehen.

Hajo Seppelt im Gespräch mit Astrid Rawohl |
    Die beiden Sieger des Marathons in London, Eliud Kipchoge und Jemima Sumgong mit Prinz Harry von Wales
    Die beiden Sieger des Marathons in London, Eliud Kipchoge und Jemima Sumgong mit Prinz Harry von Wales (imago)
    Hajo Seppelt sieht durchaus eine Verbesserung der Situation in Kenia: "Die Strukturen bei der Dopingkontrolle sind deutlich besser geworden", erklärt er. Doch das Problem liege tiefer: "In Kenia muss eine Kultur der Manipulation verändert werden." Bei Trainern und Athleten im ganzen Land gehöre Doping noch zu den normalen Methoden.
    Gerade auf der längsten olympischen Strecke gäbe es auch in Kenia selbst großes Misstrauen. "Die Marathon-Experten sind sich einig: Die massiven Zeitenverbesserungen in den letzten Jahren waren in so kurzer Zeit ohne Doping nicht möglich." Dennoch habe das Land seine Hausaufgaben gemacht. "Ich gehe davon aus, dass die Kenianer bei Olympia dabei sind", sagt Seppelt.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 24. Oktober 2016 in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.