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Ebola-Epidemie
"Die Welt verliert den Kampf"

Gesundheitsexperten und Hilfsorganisationen schlagen Alarm: Ebola sei kein afrikanisches Problem, sondern betreffe die gesamte Welt, warnen Ärzte ohne Grenzen. Die Vereinten Nationen fordern mehr internationale Solidarität im Kampf gegen die Epidemie.

    Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen/Medecins Sans Frontieres (MFS), desinfizieren am 02.09.2014 in Schutzkleidung am Ebola Zentrum der Hilfsorganisation in Monrovia, Liberia, Leichensäcke.
    Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen desinfizieren in Schutzkleidung am Ebola-Zentrum der Hilfsorganisation im liberischen Monrovia Leichensäcke. (dpa / picture-alliance / Caroline van Nespen)
    "Nach sechs Monaten der schlimmsten Ebola-Epidemie der Geschichte ist die Welt dabei, den Kampf zu verlieren, um das Virus einzudämmen", sagte die Präsidentin der Organisation, Joanne Liu, während eines UNO-Treffens zur Epidemie in New York. Ein Wettlauf mit der Zeit habe begonnen und die Welt verharre in einer globalen Koalition des Nichtstuns.
    Die Vereinten Nationen sehen Ebola inzwischen als schwerste Gesundheitskatastrophe der vergangenen Jahre an, berichtete DLF-Korrespondent Georg Schwarte.
    Leichen verrotten in den Straßen
    In Sierra Leone würden Leichen von Infizierten in den Straßen verrotten, in Liberia baue man ein neues Krematorium statt neuer Behandlungszentren, kritisierte Liu. "Ebola-Behandlungszentren werden reduziert zu Orten, wo Menschen alleine sterben, wo nicht mehr als ein wenig lindernde Pflege angeboten wird." Ärzte ohne Grenzen hat nach eigenen Angaben seit dem Ausbruch der Epidemie im März mehr als 1.000 Ebola-Patienten in Westafrika behandelt.
    Die Direktorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Margaret Chan, dankte den Ländern, die im Ebola-Kampf helfen würden, stellte aber zugleich fest: "Wir brauchen mehr von euch. Und wir benötigen auch diejenigen Länder, die bislang noch nicht mit an Bord sind." Ebola sei kein afrikanisches Problem.
    Etwa 1.5000 Tote
    An der Ebola-Epidemie sind im Westen Afrikas nach WHO-Angaben bereits etwa 1.500 Menschen gestorben. Das oft zum Tode führende Virus verbreitet sich über Körperflüssigkeiten wie Speichel oder Blut. Ein lizenziertes Medikament oder einen Impfstoff gibt es noch nicht. Neben Liberia gibt es in Guinea und Sierra Leone die meisten Ebola-Fälle.
    (tzi/bor)