So habe es etwa in Süditalien praktisch menschenleere Dörfer gegeben, in denen die einheimische Bevölkerung nun gemeimsam mit afrikanischen Flüchtlingen neue Landwirtschaft aufbaue und ein neues Gemeinschaftsgefühl geschaffen habe. Ähnliches sei auf Rügen geschehen, wo ehemalige Flüchtlingsgegner plötzlich eine enorme Hilfsbereitschaft entwickelt hätten. "Manchmal braucht ein Dorf das Revolutionsmoment", glaubt der Journalist und Herausgeber des Buches "Die Flüchtlingsrevolution".
Unausweichliche Veränderungen stehen bevor
Vor einem Jahr öffnete Deutschland seine Grenzen für die in Ungarns Hauptstadt Budapest gestrandeten Migranten. Laut Engelhardt lässt sich die Flüchtlingsbewegung nicht mehr aufhalten - auch nicht durch Grenzschließungen oder Abkommen mit der Türkei. Denn die Menschen verließen ihre Heimat, um für sich persönlich globale Gerechtigkeit herzustellen. Wichtig ist deshalb aus Engelhardts Sicht, sich auf die "unausweichlichen Veränderungen" einzustellen und sie so zu gestalten, "dass alle etwas davon haben" - die einheimische Bevölkerung und die Migranten gleichermaßen.
Engelhardt kritisiert, dass die Politik "die angeblichen Ängste einer Minderheit" in Deutschland zu ernst nehme. Er ist davon überzeugt , dass eine "weit überwiegende" Mehrheit der Bevölkerung die Sorgen im Hinblick auf die Flüchtlinge nicht teilt. Deshalb sollte die Politik lieber darauf schauen, was man gemeinsam mit den Flüchtlingen schaffen könne.
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