Helene, Lucy, Kornelius und Jasper singen ihr erstes Lied auf Englisch, gelernt haben sie es in ihrer Kita "Kleine Füchse - Naseweis". Von 30 Erzieherinnen und Erziehern sind zwei englische Muttersprachler, eine war früher Theaterpädagogin, ein anderer Schreiner. Kita-Leiterin Barbara Krüger sagt: Quereinsteiger sind eine Bereicherung für uns.
"Ja sicher, da profitieren wir ja von. Wir haben einen Erzieher, der Tischler ist. Der baut mit den Kindern ein Insektenhotel oder macht mit ihnen Werkzeugkunde."
Mitarbeiter aus anderen Berufen, ja, aber sie brauchen auf jeden Fall einen zusätzlichen Erzieher-Abschluss, meint Barbara Krüger. Die Frau aus der Praxis wird von der Frau aus der Wissenschaft unterstützt: Susanne Viernickel, Professorin für Pädagogik der frühen Kindheit:
"Ich denke, dass jemand, der vorher einen anderen Beruf hatte und jetzt quer einsteigt, der kann Dinge aus diesem Beruf mitbringen, aber das ist nicht primär etwas, was zur Qualität der Kitas beiträgt. Quereinsteiger müssen nicht schlecht sein, aber es kann nicht sein, dass dann sämtliche Standards außer Kraft gesetzt werden."
Die Prorektorin der Alice-Salomon-Hochschule Berlin kommt gerade von einer Konferenz aus Baden-Württemberg. Mit Entsetzen hat sie dort erfahren, dass das Land seine Anforderungen an das Kita-Personal massiv gesenkt hat. Wer vorher zum Beispiel Dorfhelfer oder Physiotherapeutin war, kann sich in 25 Tagen zum Erzieher umschulen lassen.
"Dass man einen Beruf, der eigentlich eine vierjährige Ausbildung beinhaltet, der mit einer staatlichen Anerkennung abschließt, dass der plötzlich innerhalb von 25 Tagen, die auch noch begleitend absolviert werden dürfen innerhalb von zwei Jahren, dass das dem dann gleichgestellt werden soll, das ist für mich eine massive Abwertung und das finde ich fast schon einen Skandal."
Vor knapp zehn Jahren startete die Alice-Salomon-Hochschule in Berlin mit dem Bachelor-Studiengang "Erziehung und Bildung im Kindesalter". Sie gehörte zu den ersten Hochschulen, die eine akademische Erzieher-Ausbildung anboten. Mehr als 60 deutsche Hochschulen sind mittlerweile diesem Trend gefolgt - immer mehr Kita-Erzieher haben studiert. Susanne Viernickel über die Bachelor-Absolventinnen:
"Die bringen da frischen Wind rein, aber auch eine andere Sichtweise. Die haben die Anbindung an die Wissenschaft, könnte man so ganz allgemein sagen. Aber, ich bin nicht der Meinung, dass wir nur dann eine gute Qualität erreichen können, wenn jedes Fachpersonal akademisch qualifiziert ist. Wir haben auch eine sehr gute pädagogische Ausbildung an den Fachschulen."
Damit Kinder in der Kita nicht nur verwahrt, sondern auch erzogen und gebildet werden, braucht es nicht nur qualifiziertes Personal. Sehr wichtig ist auch der richtige Personalschlüssel, sagt Christa Preissing, Leiterin des Berliner Kita-Instituts für Qualitätsentwicklung. Eine Erzieherin auf vier Kinder, wenn diese jünger sind als drei Jahre, eine Erzieherin auf sechs Kinder, wenn diese älter sind als drei – so der Richtwert.
"Das haben wir nicht erreicht. Also, noch lange nicht überall. Da gibt es noch zu investieren und das ist aber ein Hauptfaktor für die Qualität. Denn wir können die Qualität auch nicht alleine auf den Schultern der Erzieherinnen und Erzieher lasten, ja. Da muss das System insgesamt fit gemacht werden für die Bedürfnisse der jungen Kinder."
Nach dem großen Kita-Bauprogramm muss jetzt ein Personal-Programm folgen – dieser Ansicht sind alle Experten, die sich mit der Pädagogik der frühen Kindheit befassen. Damit die Kleinen nicht nur satt und sauber verwahrt, sondern auch gebildet werden.
"Ja sicher, da profitieren wir ja von. Wir haben einen Erzieher, der Tischler ist. Der baut mit den Kindern ein Insektenhotel oder macht mit ihnen Werkzeugkunde."
Mitarbeiter aus anderen Berufen, ja, aber sie brauchen auf jeden Fall einen zusätzlichen Erzieher-Abschluss, meint Barbara Krüger. Die Frau aus der Praxis wird von der Frau aus der Wissenschaft unterstützt: Susanne Viernickel, Professorin für Pädagogik der frühen Kindheit:
"Ich denke, dass jemand, der vorher einen anderen Beruf hatte und jetzt quer einsteigt, der kann Dinge aus diesem Beruf mitbringen, aber das ist nicht primär etwas, was zur Qualität der Kitas beiträgt. Quereinsteiger müssen nicht schlecht sein, aber es kann nicht sein, dass dann sämtliche Standards außer Kraft gesetzt werden."
Die Prorektorin der Alice-Salomon-Hochschule Berlin kommt gerade von einer Konferenz aus Baden-Württemberg. Mit Entsetzen hat sie dort erfahren, dass das Land seine Anforderungen an das Kita-Personal massiv gesenkt hat. Wer vorher zum Beispiel Dorfhelfer oder Physiotherapeutin war, kann sich in 25 Tagen zum Erzieher umschulen lassen.
"Dass man einen Beruf, der eigentlich eine vierjährige Ausbildung beinhaltet, der mit einer staatlichen Anerkennung abschließt, dass der plötzlich innerhalb von 25 Tagen, die auch noch begleitend absolviert werden dürfen innerhalb von zwei Jahren, dass das dem dann gleichgestellt werden soll, das ist für mich eine massive Abwertung und das finde ich fast schon einen Skandal."
Vor knapp zehn Jahren startete die Alice-Salomon-Hochschule in Berlin mit dem Bachelor-Studiengang "Erziehung und Bildung im Kindesalter". Sie gehörte zu den ersten Hochschulen, die eine akademische Erzieher-Ausbildung anboten. Mehr als 60 deutsche Hochschulen sind mittlerweile diesem Trend gefolgt - immer mehr Kita-Erzieher haben studiert. Susanne Viernickel über die Bachelor-Absolventinnen:
"Die bringen da frischen Wind rein, aber auch eine andere Sichtweise. Die haben die Anbindung an die Wissenschaft, könnte man so ganz allgemein sagen. Aber, ich bin nicht der Meinung, dass wir nur dann eine gute Qualität erreichen können, wenn jedes Fachpersonal akademisch qualifiziert ist. Wir haben auch eine sehr gute pädagogische Ausbildung an den Fachschulen."
Damit Kinder in der Kita nicht nur verwahrt, sondern auch erzogen und gebildet werden, braucht es nicht nur qualifiziertes Personal. Sehr wichtig ist auch der richtige Personalschlüssel, sagt Christa Preissing, Leiterin des Berliner Kita-Instituts für Qualitätsentwicklung. Eine Erzieherin auf vier Kinder, wenn diese jünger sind als drei Jahre, eine Erzieherin auf sechs Kinder, wenn diese älter sind als drei – so der Richtwert.
"Das haben wir nicht erreicht. Also, noch lange nicht überall. Da gibt es noch zu investieren und das ist aber ein Hauptfaktor für die Qualität. Denn wir können die Qualität auch nicht alleine auf den Schultern der Erzieherinnen und Erzieher lasten, ja. Da muss das System insgesamt fit gemacht werden für die Bedürfnisse der jungen Kinder."
Nach dem großen Kita-Bauprogramm muss jetzt ein Personal-Programm folgen – dieser Ansicht sind alle Experten, die sich mit der Pädagogik der frühen Kindheit befassen. Damit die Kleinen nicht nur satt und sauber verwahrt, sondern auch gebildet werden.