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Ex-Konzern von Außenminister Tillerson
Exxon will Sanktionen gegen Russland umgehen

Der Ölkonzern ExxonMobil hat bei der US-Regierung laut einem Medienbericht eine Sondergenehmigung für den Handel mit Russland beantragt. Gegen Russland wurden im Zuge des Ukraine-Konflikts Sanktionen verhängt. Der Antrag zieht Fragen nach sich - denn der heutige amerikanische Außenminister ist der frühere Chef des Konzerns.

    Das Logo von ExxonMobil am 21. Juli 2010 in Dallas, Texas, USA.
    Das Logo von ExxonMobil (dpa / picture-alliance / Larry W. Smith)
    Hintergrund der Anfrage Exxons sei die Zusammenarbeit mit dem Staatskonzern Rosneft, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Konkret gehe es dem amerikanischen Konzern um gemeinsame Ölprojekte im Schwarzen Meer.
    Partnerschaft vor dem Ukraine-Konflikt
    ExxonMobil und Rosneft hatten im 2011 - also weit vor dem Ausbruch des Konflikts in der Ukraine - eine Partnerschaft geschlossen, um Energievorkommen in der Arktis und im Schwarzen Meer auszubeuten. Im Gespräch sind Investitionen von 500 Milliarden Dollar. Im Jahr 2014 erließen dann die EU und die USA unter anderem wegen der Annexion der ukrainischen Krim Strafmaßnahmen gegen Russland.
    Ein ExxonMobil-Sprecher sagte nun, man äußere sich grundsätzlich nicht zu Verhandlungen mit Behörden. Allerdings habe das US-Finanzministerium in der Vergangenheit schon erlaubt, das Joint Venture mit Rosneft trotz der Sanktionen weiterzuführen.
    Tillersons frühere Geschäftsbeziehungen nach Russland
    Brisanz erlangt die Anfrage durch eine Person in der US-Regierung. Mit Rex Tillerson sitzt der ehemalige Geschäftsführer von ExxonMobil als Außenminister im Kabinett von Präsident Donald Trump. Von 2006 bis 2016 führte er das Unternehmen und handelte in dieser Zeit mehrere vertragliche Geschäftsbeziehungen nach Russland aus. Tillerson kritisierte öffentlich die Sanktionen gegen das Land als schädlich für ExxonMobil.
    Russlands damaliger Ministerpräsident Wladimir Putin (r.) mit dem damaligen ExxonMobil-Geschäftsführer Rex Tillerson am 30. August 2011.
    Russlands damaliger Ministerpräsident Wladimir Putin (r.) mit dem damaligen ExxonMobil-Geschäftsführer Rex Tillerson am 30. August 2011. (RIA Nowosti)
    2011 hatte er für sein damaliges Unternehmen die Verhandlungen für die Vereinbarung mit dem russischen Ölkonzern Rosneft geführt, die feierliche Vertragsunterzeichnung besuchte er gemeinsam mit Russlands damaligen Ministerpräsidenten und heutigen Präsidenten Wladimir Putin. ExxonMobil hatte fortan Zugang zu Öl und Gas in der Arktis, während Rosneft an Projekten im Golf von Mexiko und in Texas beteiligt wurde.
    ExxonMobil zahlte 180 Millionen US-Dollar an einen Fonds für Tillerson
    Tillerson hatte Ende 2016 mit ExxonMobil ein Rücktrittspaket ausgehandelt. Demnach sollte der Wert von zwei Millionen Exxon-Aktien, die Tillerson in den folgenden zehn Jahren zugestanden hätten, in einen unabhängig verwalteten Treuhandfonds gezahlt werden - damals ging es um rund 180 Millionen US-Dollar. Dem Fonds seien Investitionen in ExxonMobil verboten und somit alle Geschäftsbeziehungen gekappt, teilte ExxonMobil mit.
    Am 1. Februar 2017 war Tillerson vereidigt worden, kürzlich reiste er erstmals nach Russland, Hauptthema bei dem Treffen mit seinem Amtskollegen Sergej Lawrow und Putin war der Krieg in Syrien.
    (nch/tgs)