Benecke sagte im Deutschlandfunk, die Kollegen des Landeskriminalamts seien gut in der Lage, eine Verwechslung oder Vermischung von DNA-Spuren zu vermeiden. Es spreche vieles dafür, dass am Tatort tatsächlich Genmaterial Une Böhnhardts gefunden worden sei.
Dass der mutmaßliche NSU-Serienmörder auch für einen Kindesmord verantwortlich sein könnte, hält Benecke für durchaus möglich. Ein Mensch wie Böhnhardt habe sich bereits so weit von der gesellschaftlichen Mitte entfernt, dass es für ihn ein Leichtes gewesen sei, auch andere Verbrechen zu begehen, meinte Benecke. Er wisse aus seiner eigenen beruflichen Erfahrung, dass schwer antisoziale Menschen häufig auch andere Delikte beingen.
Der Kriminalbiologe begrüßte, dass die Behörden in Thüringen nun auch andere ungeklärte Fälle von Kindestötungen untersuchen wollen. Es sei heutzutage kein Problem, auch aus kleinsten Spuren genetische Fingerabdrücke zu gewinnen. Benecke betonte, es lohne sich immer, alte Spuren noch einmal neu anzuschauen. Man finde garantiert noch etwas Interessantes, was anfangs trotz größter Sorgfalt übersehen worden sei. Über die Zeit ermöglichten sich so neue Perspektiven auf die alten Fälle.