Die Schweizer Bundesanwaltschaft geht dem Verdacht nach, dass es bei der Vergabe 2018 an Russland und 2022 an Katar zu Unregelmäßigkeiten und unrechtmäßigen Bereicherungen gekommen sei. Das teilte die Behörde mit. Es bestehe der Verdacht auf "ungetreue Geschäftsbesorgung".
Zudem habe die Bundesanwaltschaft Hinweise auf Geldwäsche über Banken in der Schweiz. Am Hauptsitz der Weltfußballverbandes FIFA in Zürich seien elektronische Daten und Dokumente sichergestellt worden. "Diese dienen sowohl dem Schweizer Strafverfahren als auch ausländischen Strafverfahren", teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Ermittlungen würden nicht gegen konkrete Personen laufen, hieß es.
Separate Verfahren
Kurz zuvor war bekannt geworden, dass die Schweizer Polizei auf ein Rechtshilfegesuch der USA hin in Zürich mehrere FIFA-Funktionäre festgenommen hat. Einen Zusammenhang zwischen beiden Vorgängen gibt es laut der Schweizer Behörde nicht. "Die schweizerischen und die US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden führen keine gemeinsame Untersuchung durch", hieß es.
Die FIFA reagierte zurückhaltend auf die Ermittlungen. "Die FIFA begrüßt den Prozess und kooperiert vollständig mit den Behörden", sagte FIFA-Mediendirektor Walter de Gregorio. Die FIFA sei die "beschädigte Partei". FIFA-Präsident Joseph Blatter gehöre nicht zu den Verdächtigen. Die Namen betroffener Personen könne er nicht kommentieren, sagte Gregorio. Zugleich machte er klar: "Die Fußball-Weltmeisterschaften in Katar und Russland werden stattfinden."
FIFA sieht sich als Opfer
Auch die für Freitag vorgesehene Wahl zum FIFA-Präsidenten werde wie geplant abgehalten. "Es gab niemals die Idee, den Kongress oder die Präsidenten-Wahl zu verschieben. Wir fahren mit der Agenda fort."
(fwa/tgs)