Der erste unter den Doppelfunktionären ist Blatters bisheriger Stellvertreter: FIFA Senior Vice-President Issa Hayatou. Er ist seit 2001 Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee. Hayatou wollte selbst einmal FIFA-Präsident werden - scheiterte 2002 jedoch an Joseph Blatter. Trotzdem gehört der Kameruner und Präsident der afrikanischen Konföderation bis heute zu Blatters engsten Vertrauten. Hayatou sah sich schon mehrfach mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Er nahm nachweislich 1995 Bestechungsgelder vom damaligen FIFA-Übertragungsrechte-Partner ISL in Höhe von 20.000 US-Dollar an. Nach dem Bekanntwerden der Affäre wurde Hayatou vom IOC verwarnt - ist jedoch bis heute Mitglied.
Nummer 2 ist Lydia Nsekera. Sie wurde 2013 als erste Frau in die Exekutive des Fußballweltverbandes gewählt. Seit fünf Jahren ist die Frau aus Burundi IOC-Mitglied und dort verantwortlich für den Bereich Frauen im Sport. Mit Korruption ist Nsekera bisher nicht in Verbindung gebracht worden.
Der Kämpfer für Bach und Blatter
Ein sportpolitische Schwergewicht unter den Doppelfunktionären ist Scheich Ahmad Al Fahad Al Sabah aus Kuwait. Er ist seit 1992 Mitglied im IOC. In der FIFA-Exekutive sitzt er seit diesem Jahr. Al Sabah gilt als mächtiger Sportfunktionär. Der Kuwaiti trommelte nicht nur vehement für die Wahl Thomas Bachs zum IOC-Präsidenten. Er machte sich auch für Sepp Blatters Wiederwahl stark. Al Sabah verwaltet den IOC-Entwicklungshilfefonds. Auch er wird immer wieder mit Korruption in Verbindung gebracht. Al Sabah wurde schon vorgeworfen, er habe angeblich Stimmen gekauft, als er sich zum Präsidenten der Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees wählen ließ.
Und dann ist da nicht zuletzt noch Sepp Blatter selbst. Er ist qua Amt als FIFA-Präsident Mitglied im IOC. Und das wird wohl bis zu seinem Rücktritt so bleiben.