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FIFA
Zwei schlechte Kandidaten

Für die Wahl zum FIFA-Präsidenten in einem Monat zeichnen sich zwei Hauptbewerber ab: Der Schweizer Gianni Infantino, aktuell Generalsekretär der UEFA und Scheich Salman, Präsident des asiatischen Fußballverbands. Keiner von beiden helfe dem Weltfußball, meint unser Experte Thomas Kistner.

Thomas Kistner im Gespräch mit Philipp May |
    Der Journalist Thomas Kistner
    Der Journalist Thomas Kistner (imago stock & people)
    Die beiden aussichtsreichsten Kandidaten auf das Amt des FIFA-Präsidenten findet Thomas Kistner jeweils höchst fragwürdig: Scheich Salman bin Ibrahim Al Chalifa gehört zum Königshaus in seiner Heimat Bahrain. Ihm wird eine Mitschuld an der Folter von Sportlern vorgeworfen.
    Neben Vorwürfen von Menschenrechtlern gibt es aber auch Kritik an einem Partnervertrag, den Salmans Asienverband mit dem Afrikanischen Verband geschlossen hat - mutmaßlich, um sich dessen Stimmen zu sichern.
    Sein Hauptkonkurrent Gianni Infantino repräsentiert Unterstützung für die europäischen Großclubs und in großen Teilen die bisherige Führung des Fußball-Weltverbands, die doch so dringend reformiert werden müsste.
    Es ist sogar möglich, dass beide sich auf einen Deal einigen und damit ihre Stimmen für einen sicheren Wahlsieg vereinten. Bei der Wahl zwischen Pest und Cholera bezeichnet Kistner das als Polera, also eine Mischung aus den beiden tödlichen Krankheiten. Damit werde es keine echte Reform der FIFA geben.
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens bis zum 31. Juli in unserer Mediathek nachhören.