Als er auf die Lebensgeschichte von Samia Yosuf Omar gestoßen sei, habe ihn diese "sofort ganz schön umgehauen, wegen dieser emotionalen Wucht, die da drin steckt", sagt Reinhard Kleist im DLF. Nach einer Internetrecherche habe er sich mit einer Journalistin von Al-Jazeera zusammengetan und Yosuf Omars Schwester besucht. Dabei habe er durchaus Skrupel gehabt aus dieser tragischen Geschichte einen Comic zu machen: "Wenn die Schwester nicht gesagt hätte, dass sie das nicht möchte, dann hätte ich es nicht gemacht." Doch die Schwester sei offen gewesen und habe sehr viele persönliche Geschichten von Samia erzählt.
"Mit dieser Geschichte den Leuten ein Gesicht geben"
Mit seinen schwarz-weißen Bildern versucht er die Atmosphäre aus Ländern wie Somalia einzufangen. Samias Gesicht ist in der Graphic Novel so gezeichnet, als sei es immer angsterfüllt. "Es war ihr nicht möglich, öffentlich zu trainieren", erklärt Kleist mit Blick auf die politischen Umstände in Somalia, wo islamistische Extremisten vielerorts das Sagen haben. Samia sei ein ganz besonderer Fall unter den Flüchtlingen aus Afrika "ihre Geschichte zu erzählen liegt eigentlich sehr nahe, weil gerade solche Leute, die alles auf eine Karte setzen, um ihren Traum zu verwirklichen, gehen uns einfach nahe."
Samia Yosuf Omars Schicksal ist eines von vielen, er hoffe aber "dass ich über ihre Geschichte den Leuten wenigstens ein Gesicht gebe", sagte Kleist im Deutschlandfunk.
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