Das Treffen findet anlässlich des 25. Jahrestags der Umbettung der Gebeine des früheren Ministerpräsidenten Imre Nagy statt. Diese Umbettung der Gebeine sei der symbolische Anfang der ungarischen Wende gewesen, sagte Schriftsteller und Historiker György Dalos im Deutschlandfunk.
Nach dem Terror der 1950er-Jahre sei es gelungen, die Gesellschaft zu entpolitisieren und sie in Richtung Konsum zu richten. In Ungarn habe es gewisse kleine Freiheiten gegeben, auf welche die Ungarn stolz waren. Dalos nannte die Reisefreiheit und bestimmte kulturelle Freizügigkeiten, die es in dieser Weise in anderen Ostblockländern nicht gab.
Dass der ungarische Außenminister Gyula Horn zusammen mit seinem österreichischen Amtskollegen Alois Mock in einer symbolischen Aktion am 27. Juni 1989 den Stacheldraht an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn durchtrennte, hinge mit der bereits seit 1. Januar 1988 bestehenden Reisefreiheit für ungarische Staatsbürger zusammen. "Im Zuge der wachsenden Demokratisierung wäre es unlogisch gewesen, wenn Ungarn diese Reisefreiheit anderen ausländischen Bürgern - in diesem Falle - DDR-Bürgern verweigert hätte", sagte er im DLF.
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