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Frischer Wind für die Tradition
Die Saxofonistin Anna-Lena Schnabel

An interessante neue Jazztalente aus Köln und Berlin hat man sich ja inzwischen gewöhnt. Dass aber auch die Hamburger Szene durchaus Spannendes zu bieten hat, zeigt zurzeit die junge Altsaxofonistin und Komponistin Anna-Lena Schnabel.

Von Thomas Loewner |
    Das Bild zeigt die Jazz-Muisikerin Anna-Lena Schnabel mit einem Saxophin in der linken Hand.
    Die Saxofonistin Anna-Lena Schnabel sorgt für spannenden Jazz aus Hamburg (Steven Haberland)
    Eine sehr erfrischende und manchmal sogar ordentlich steife Brise weht einem beim Hören ihrer aktuellen CD "Books, Bottles & Bamboo" um die Ohren. Mal swingt die fast ausnahmslos von ihr selbst komponierte Musik, dann holpert es kunstvoll - und von lyrischen Passagen bis hin zu Momenten höchster Dynamik lassen Schnabel und ihre Band stilistisch nichts aus.
    Ihr Altsaxofon-Spiel ist hörbar von der Improvisationstechnik Charlie Parkers und der Phrasierung eines Ornette Coleman oder Eric Dolphy beeinflusst. Doch alle Anklänge an diese großen Vorbilder gehen bei ihr in einem erstaunlich reifen und eigenständigen Ton auf.
    Längst haben auch bekannte Kollegen Anna-Lena Schnabels Qualitäten erkannt und arbeiten mit ihr zusammen: Pianist Florian Weber ist Mitglied ihrer aktuellen Band und beim Jazzfest Berlin 2016 trat sie gemeinsam mit dem Julia Hülsmann Quartett auf.