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Fußball-WM 2022
"Nur wenn es Blatter ins Kalkül passt"

Nach einem Bericht der britischen Zeitung "The Guardian" sind weitere Arbeiter beim Stadionbau für die Fußball-WM 2022 in Katar ums Leben gekommen. Doch so einfach wird der Weltfußballverband FIFA dem Land die WM nicht wegnehmen.

Thomas Kistner im Gespräch mit Philipp May |
    "Für die Vermarktungsmaschine FIFA sind soziale und Meschenrechtsthemen zweitrangig", meint der Sportredakteur Thomas Kistner von der "Süddeutschen Zeitung". Es sei gut, wenn sich mehr und mehr die Politik und Menschenrechtsorganisationen in die Debatte einmischen. Nur das würde den Druck auf das Turnier erhöhen. Die FIFA werde Katar das Turnier aber nur dann wegnehmen, "wenn es Präsident Sepp Blatter sport- und machtpolitisch ins Kalkül passt."
    Auch die im Sommer anstehende WM in Brasilien werde "ein ganz heißer Tanz" so Kistner. Die Menschen vor Ort würden das Turnier für ihre Proteste nutzen. Demonstrationen gegen den überflüssigen Stadionbau, gegen Umsieldungen, oder fehlende Schulen werden "mehr als nur hintergrundrauschen der WM." Sollten die Sicherheitskräfte nicht höchste Sensibilität walten lassen und die brasilianische Mannschaft vielleicht früh ausscheiden, könnte "die Volksseele überkochen", so Kistner. Auch der Confed-Cup im vergangenen Sommer habe kurz vor dem Abbruch gestanden.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 26. Juli 2014 als Audio-on-demand abrufen.