Junge Flüchtlinge müssten etwa zur Schule gehen dürfen. Man könne die Flüchtlinge auch nicht einfach perspektivlos in ihre Heimat zurückschicken: "Abschieben ist nicht die Lösung", so Ulla Jelpke. Sie müssten wenn dann freiwillig ausreisen. Dafür müssten aber Perspektiven in ihren Heimatländern geschaffen werden. Wenn sie jedoch hier blieben, müsse man etwas für sie tun.
Zudem könnten viele gar nicht abgeschoben werden, weil die Bedingungen in ihrem Herkunftsland es nicht zuließen. Die Rückführung in als sicher eingestufte Herkunftsländer sei auch nicht immer möglich, betonte Jelpke. So seien die Maghreb-Staaten etwa nicht bereit, die jungen Flüchtlinge zurückzunehmen.
Studie zu Gewalttatten bei Flüchtlingen
Die Zahl der Gewalttaten, die Flüchtlingen zur Last gelegt werden, ist einer Studie zufolge in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Am Beispiel Niedersachsen analysierte eine Gruppe von Experten um den Kriminologen Pfeiffer Gewalttaten und mögliche Täter. Aus der Studie, die vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegeben wurde, geht hervor, dass in den vergangenen drei Jahren die Zahl der tatverdächtigen Flüchtlinge stärker gestiegen ist als die der Bundesbürger. Dennoch weisen die Autoren die Behauptung, Flüchtlinge seien pauschal krimineller, zurück. Bei der Beurteilung müsse man berücksichtigen, dass unter den Flüchtlingen besonders viele Männer im Alter von 14 bis 30 Jahren sind, die unabhängig von ihrer Herkunft häufiger durch Gewalt- und Sexualdelikte auffielen.