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Golf
Nolympics für Altvordere

Bernhard Langer ist in hervorragender Form und wäre theoretisch ein erstklassiger Kandidat für die deutsche Mannschaft für Rio. Doch die Rückkehr der Sportart Golf ins olympische Programm unterliegt einem Regelwerk, das ältere Profis achtlos aussortiert.  

Von Jürgen Kalwa |
    Der Golfer Bernhard Langer beim Masters Tournament 2016 in Augusts, Georgia (USA)
    Der Golfer Bernhard Langer beim Masters Tournament 2016 in Augusts, Georgia (USA) (dpa/picture alliance/Erik S. Lesser)
    Er ist zwar bereits 58 Jahre alt. Aber nach wie vor sehr gut in Schwung. So gut, dass er gegenwärtig auf dem ersten Platz der Zwischenwertung der Champions Tour steht, auf der die älteren Golfprofis in den USA fast jede Woche an einem anderen Turnierort um viel Geld und Ehre kämpfen. Aber Bernhard Langer zeigt nicht nur in seiner Altersgruppe, was er noch drauf hat. Sondern auch beim Masters in Augusta, einem der bedeutendsten und schwersten Turniere der Welt zum Beispiel. Für das ist er als zweifacher Sieger automatisch qualifiziert. Und dort zeigt er jedes Jahr, dass er mit den Jüngeren mithalten kann.
    So wie in dieser Woche. Da landete er in dem exklusiven Kreis der Weltbesten in der Zwischenwertung nach zwei Runden mit einem Schlag über Par auf dem geteilten 15. Platz, nur fünf Schläge hinter dem 26 Jahre jüngeren Spitzenreiter Jordan Spieth. Und übrigens vier Schläge besser als Martin Kaymer.
    "Ich würde furchtbar gerne dabei sein"
    Vor zwei Jahren wurde in Diskussionen um die Mannschaft für den Ryder Cup denn auch immer wieder sein Name genannt. Die Jüngeren murrten allerdings, Mit Erfolg. In diesem Sommer spräche vieles dafür, ihn für Deutschland zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro zu schicken. Geht nicht. Denn das Qualifikationsschema des Internationalen Golfverbandes schließt eine solche Möglichkeit strikt weg aus. Sehr zur Enttäuschung von Langer:
    "Mit Sicherheit würde ich gerne dabei sein. Die haben eben den Modus so wie er ist. Vielleicht lernen sie etwas daraus oder verändern es ein bisschen. Auf jeden Fall kann ich nicht mitspielen. Und ich würde furchtbar gerne dabei sein. Aber es geht nicht.”
    Mehr als tausend Rangplätze hinter Kaymer
    Der Modus ist kompliziert. Und das auch, weil die Olympia-Golfer nicht von ihren Heimatländern entsandt werden, sondern einzig anhand der Weltrangliste ausgewählt. Deutschland kommt - wie die meisten Nationen auch - auf zwei Startplätze in dem auf 60 begrenzten Teilnehmerfeld. Aber die gingen - würde heute abgerechnet - an Martin Kaymer und Alex Cejka. Denn den Namen "Bernhard Langer” findet man in diesem Ranking erst ganz weit unten: Mehr als tausend Rangplätze hinter Kaymer. Weshalb das? Keines der Resultate der Champions Tour - und sei es noch so bemerkenswert - fließt in die Kalkulation der Weltrangliste ein. Nur die Punkte beim Masters. Wie die vom achten Platz vor zwei Jahren. Aber das reicht nicht für einen oberen Rang.
    So bleibt dem Altmeister, sich ganz auf die letzten beiden restlichen Runden in Augusta zu konzentrieren. Und das wird schwer genug.
    "Mein Ziel ist, so gut wie möglich zu spielen. Ich wäre natürlich gerne in contention auf dem Leaderboard. Um das zu schaffen, muss ich weiterhin sehr, sehr gut spielen und ein paar Putts lochen und ein paar Putts mehr lochen als die letzten paar Tage.”