Der Mann, das starke Geschlecht. Der Fels in der Brandung, unverwüstlich. Ein Klischee, an das vor allem die Männer selbst gerne glauben.
"Eine schöne Studie hat gezeigt, bei 40- bis 8-jährigen Männern, die man gefragt hatte, wie fühlen sie sich. Und dort haben je nach Altersdekade zwischen 78 und 96 Prozent der Männer von sich behauptet, sie fühlen sich supergut, und sie sind topfit und gesund."
Die Realität sieht anders aus, sagt Frank Sommer. Frauen werden heute im Durchschnitt 82 Jahre alt. Männer sterben fünfeinhalb Jahre früher. Die Ursachen dafür sind aber unklar.
"Und das ist ein wichtiger Punkt, einen Männergesundheitsbericht zu machen, um zu sehen, warum diese große Diskrepanz besteht."
Frank Sommer ist Professor für Männergesundheit am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf. Er hat am ersten Deutschen Männergesundheitsbericht mitgeschrieben, einer 200-seitigen Bestandsaufnahme: Wie ist es um die Gesundheit von Männern bestellt, wie gehen die Männer selbst mit ihren gesundheitlichen Problemen um, und werden sie ausreichend versorgt? Frank Sommer weiß: Der Mann von heute ist vor allem überlastet.
"Überall gibt es Anforderungen an den Mann, die er erfüllen soll. Er soll Multitasking sein, er soll der liebevolle Vater sein, der sich um seine Kinder kümmert, und natürlich noch um seine Ehefrau, aber auch im Job soll er die volle Leistung bringen, am besten 14 bis 16 Stunden pro Tag arbeiten können pro Tag und das mit hundertprozentig Einsatz. Und das alles unter einen Hut zu bringen ist sozial gesehen natürlich sehr, sehr schwer."
Besonders der Stress am Arbeitsplatz macht den Männern zu schaffen. Sie arbeiten zu hart, ernähren sich zu schlecht und trinken zu viel. Und das hat Folgen: Viele Männer sind übergewichtig. Jeder fünfte leidet an Erektionsstörungen. Außerdem steigt das Herzinfarktrisiko: Bei Männern über 40 ist es fünfmal so hoch wie bei Frauen. Und: viele Männer leiden an psychischen Störungen. Anne Maria Möller-Leimkühler vom Universitätsklinikum München.
"Stressfaktoren sind zum Beispiel. mangelnde Kontrolle, mangelnde Entscheidungsspielräume, Arbeitsplatzunsicherheit, Arbeitsverdichtung, mangelnde soziale Anerkennung und Männer reagieren hier häufiger als Frauen, wenn sie das jahrelang erleben, mit Alkoholabhängigkeit und Depressionen."
Männer leiden genauso häufig an psychischen Erkrankungen wie Frauen. Aber – auch das ist ein Ergebnis des Berichts - bei Männern werden die Störungen häufig nicht erkannt und auch nicht behandelt, zum Beispiel bei Depressionen.
"Wenn Männer depressive Symptome haben, neigen sie dazu, anders mit diesen depressiven Symptomen umzugehen, die zu kompensieren, die zu überspielen, durch Überaktivität, durch mehr Alkoholkonsum, Alkohol ist ein Mittel zur Selbstmedikation bei Männern, durch Aggressivität, durch Unzufriedenheit, durch Reizbarkeit, durch antisoziales Verhalten, und dadurch wird natürlich die Diagnose einer Depression auch erschwert."
Männer werden vom Gesundheitssystem vernachlässigt, so lautet das Fazit der Autoren, und das müsse sich dringend ändern. Das Gesundheitssystem müsse mehr auf die verschiedenen Lebenswelten von Männern eingehen und ihnen besondere Angebote machen. Außerdem sollten männerspezifische Krankheiten besser erforscht werden. Doch auch die Männer selbst sind gefordert, sagt Anne Maria Möller-Leimkühler. Denn von Arztbesuchen und Vorsorge halten sie eher wenig.
"Dass sie mehr Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen, dass sie das nicht so als Frauensache abtun, in der Tat ist es ja so, dass wir als Frauen ja immer noch verantwortlich sind für die Gesundheit der Familie, für die Gesundheit der Männer, hier müssen Männer aber wirklich Eigenverantwortung übernehmen."
Viel schwieriger sei es, sich von den gängigen männlichen Klischees zu verabschieden:
"Ein Indianer kennt keinen Schmerz, oder große Jungen weinen nicht."
Denn für Männer sind solche Vorstellungen vor allem eines: gesundheitsschädlich.
"Eine schöne Studie hat gezeigt, bei 40- bis 8-jährigen Männern, die man gefragt hatte, wie fühlen sie sich. Und dort haben je nach Altersdekade zwischen 78 und 96 Prozent der Männer von sich behauptet, sie fühlen sich supergut, und sie sind topfit und gesund."
Die Realität sieht anders aus, sagt Frank Sommer. Frauen werden heute im Durchschnitt 82 Jahre alt. Männer sterben fünfeinhalb Jahre früher. Die Ursachen dafür sind aber unklar.
"Und das ist ein wichtiger Punkt, einen Männergesundheitsbericht zu machen, um zu sehen, warum diese große Diskrepanz besteht."
Frank Sommer ist Professor für Männergesundheit am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf. Er hat am ersten Deutschen Männergesundheitsbericht mitgeschrieben, einer 200-seitigen Bestandsaufnahme: Wie ist es um die Gesundheit von Männern bestellt, wie gehen die Männer selbst mit ihren gesundheitlichen Problemen um, und werden sie ausreichend versorgt? Frank Sommer weiß: Der Mann von heute ist vor allem überlastet.
"Überall gibt es Anforderungen an den Mann, die er erfüllen soll. Er soll Multitasking sein, er soll der liebevolle Vater sein, der sich um seine Kinder kümmert, und natürlich noch um seine Ehefrau, aber auch im Job soll er die volle Leistung bringen, am besten 14 bis 16 Stunden pro Tag arbeiten können pro Tag und das mit hundertprozentig Einsatz. Und das alles unter einen Hut zu bringen ist sozial gesehen natürlich sehr, sehr schwer."
Besonders der Stress am Arbeitsplatz macht den Männern zu schaffen. Sie arbeiten zu hart, ernähren sich zu schlecht und trinken zu viel. Und das hat Folgen: Viele Männer sind übergewichtig. Jeder fünfte leidet an Erektionsstörungen. Außerdem steigt das Herzinfarktrisiko: Bei Männern über 40 ist es fünfmal so hoch wie bei Frauen. Und: viele Männer leiden an psychischen Störungen. Anne Maria Möller-Leimkühler vom Universitätsklinikum München.
"Stressfaktoren sind zum Beispiel. mangelnde Kontrolle, mangelnde Entscheidungsspielräume, Arbeitsplatzunsicherheit, Arbeitsverdichtung, mangelnde soziale Anerkennung und Männer reagieren hier häufiger als Frauen, wenn sie das jahrelang erleben, mit Alkoholabhängigkeit und Depressionen."
Männer leiden genauso häufig an psychischen Erkrankungen wie Frauen. Aber – auch das ist ein Ergebnis des Berichts - bei Männern werden die Störungen häufig nicht erkannt und auch nicht behandelt, zum Beispiel bei Depressionen.
"Wenn Männer depressive Symptome haben, neigen sie dazu, anders mit diesen depressiven Symptomen umzugehen, die zu kompensieren, die zu überspielen, durch Überaktivität, durch mehr Alkoholkonsum, Alkohol ist ein Mittel zur Selbstmedikation bei Männern, durch Aggressivität, durch Unzufriedenheit, durch Reizbarkeit, durch antisoziales Verhalten, und dadurch wird natürlich die Diagnose einer Depression auch erschwert."
Männer werden vom Gesundheitssystem vernachlässigt, so lautet das Fazit der Autoren, und das müsse sich dringend ändern. Das Gesundheitssystem müsse mehr auf die verschiedenen Lebenswelten von Männern eingehen und ihnen besondere Angebote machen. Außerdem sollten männerspezifische Krankheiten besser erforscht werden. Doch auch die Männer selbst sind gefordert, sagt Anne Maria Möller-Leimkühler. Denn von Arztbesuchen und Vorsorge halten sie eher wenig.
"Dass sie mehr Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen, dass sie das nicht so als Frauensache abtun, in der Tat ist es ja so, dass wir als Frauen ja immer noch verantwortlich sind für die Gesundheit der Familie, für die Gesundheit der Männer, hier müssen Männer aber wirklich Eigenverantwortung übernehmen."
Viel schwieriger sei es, sich von den gängigen männlichen Klischees zu verabschieden:
"Ein Indianer kennt keinen Schmerz, oder große Jungen weinen nicht."
Denn für Männer sind solche Vorstellungen vor allem eines: gesundheitsschädlich.